Dass Telekommunikationsunternehmen wie Vodafone versuchen, Kunden mit Angeboten immer wieder neue Verträge zu verkaufen, ist gängige Praxis.
Doch was Vodafone jetzt mit einer Kundin abzog, ist einfach nur dreist. Denn als sie einen neuen Vertrag ablehnte, stellt der Konzern ihn einfach auf ihren Kater aus, um trotzdem abzukassieren.
Vodafone: Unverbindliches Kundengespräch hat böse Konsequenzen
Der Vodafone-Vorfall begann bereits im Juli 2019, wurde jetzt von der Verbraucherzentrale Bremen öffentlich gemacht.
Demnach wurde die Vodafone-Kundin unangekündigt von einer Mitarbeiterin des Unternehmens zu Hause besucht und an der Tür in ein unverbindliches Gespräch verwickelt. „Sie sprachen über Gott und die Welt, neue Produkte der Vodafone Deutschland GmbH und natürlich auch über den Kater ‚Gysmo‘, den einzigen Mitbewohner der Kundin“, heißt es in der Mitteilung der Verbraucherzentrale.
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Das ist Vodafone:
- deutsche Tochter der britischen Mobilfunkgesellschaft Vodafone Group
- das Unternehmen bietet in Deutschland Mobilfunk, DSL, Internet, Festnetztelefonie und Kabelfernsehen an
- wurde 1990 gegründet
- hatte 2018/2019 einen Umsatz von über zehn Milliarden Euro
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Die Frau machte in dem Gespräch auch deutlich, dass sie mit ihrem bisherigen Vodafone-Vertrag zufrieden ist und keine neuen Produkte des Anbieters haben möchte. Damit endete das Treffen – doch kurze Zeit später folgte die böse Überraschung.
Denn nach einigen Tagen erhielt die Vodafone-Kundin neue Geräte und Vertragsunterlagen des Unternehmens, ein sogenannter „Herr Gysmo“ wurde als neuer Kunde in den Bereichen TV, Internet und Telefon geführt – inklusive monatlicher Rechnungen. Die Kosten dafür buchte Vodafone vom bereits bekannten Konto der Katzen-Besitzerin ab.
+++ Vodafone: Verbraucherzentrale warnt – und hat DIESEN wichtigen Hinweis für die Kunden +++
Vodafone: Kundin stellt Zahlungen für Kater ein – Unternehmen schickt Mahnungen
Die Vodafone-Kundin wandte sich mit Hilfe ihrer Tochter mehrmals an den Kundenservice des Unternehmens, wollte den Vertrag auflösen – ohne Erfolg. Als die Frau schließlich die Lastschriften widerrief, erhielt sie Inkasso-Schreiben bis hin zum gerichtlichen Mahnbescheid.
Nur mit Hilfe der Verbraucherzentrale Bremen kam die Katzen-Halterin aus dem Vertrag, bekam außerdem das bereits gezahlte Geld für den „Kunden“ Gysmo zurück. „Tiere sind weder rechts- noch geschäftsfähig. In diesem Fall ist somit kein wirksamer Vertrag zustande gekommen, der das Unternehmen dazu berechtigen würde, Forderungen zu stellen“, stellt die Verbraucherzentrale klar.
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Laut „pcwelt“ bedauert Vodafone sehr, „dass unsere Kundin Opfer einer unseriös agierenden Beraterin geworden ist“. Die Beraterin wurde mit Bekanntwerden des Vorfalls fristlos gekündigt: „Vodafone duldet keinen Betrug und wir gehen rigoros dagegen vor und arbeiten täglich daran, dass so etwas nicht wieder passieren kann.“ Warum der Kundenservice auf die Beschwerden und Hinweise der Kundin nicht reagierte, kann sich Vodafone nach eigener Aussage nicht erklären. (kv)