Dieser Bilder schockieren längst nicht nur Menschen, die derzeit Urlaub in der Türkei oder Griechenland machen wollen.
Es sind Aufnahmen, die jeden Menschen erschüttert zurücklassen und das Leid der Einwohner in den betroffenen Gebieten dokumentieren. Es sind Aufnahmen, welche die harten Konsequenzen des Klimawandels klar aufzeigen. Und es sind Aufnahmen, die zeigen: Der Gedanke an Urlaub in der Türkei, Griechenland oder anderen betroffenen Ländern wird derzeit zur Nebensache.
Urlaub in Türkei und Griechenland: Horror-Bilder an den Küstenregionen
Meterhohe Flammen fressen sich an den Hängen der türkischen Riviera durch Wälder und Büsche, schwarze Rauchschwaden verdunkeln den blauen Himmel. An der Mittelmeerküste des Landes, wo um diese Jahreszeit üblicherweise tausende Einheimische und Touristen Urlaub in der Türkei machen, wüten seit Tagen verheerende Brände.
Auch in Italien und Griechenland, wo auch die Hauptstadt Athen betroffen ist, hinterlassen Flammen ganze Landstriche verkohlt. Im Süden von Bulgarien gibt es ebenfalls Wald- und Flächenbrände.
Urlaub in Griechenland: Brände vor Athen
Am Dienstag geriet ein Brand in den nördlichen Vororten Athens außer Kontrolle. Vier große Ortschaften wurden evakuiert. Tausende Menschen mussten Zuflucht in anderen Teilen der griechischen Hauptstadt suchen.
Der Staat bot Hotelzimmer für die kommenden Nächte an. Die Flammen tobten am Dienstagabend zwischen den Häusern der Athener Vorstädte Varybobi und Acharnes. Einige Häuser brannten lichterloh, wie das Staatsfernsehen (ERT) zeigte. Einwohner sowie Touristen, die derzeit Urlaub in Griechenland machen, hatten in Panik die betroffenen Gebiete verlassen. „Hinter uns ist die Hölle“, rief ein Einwohner aus seinem Auto heraus Reportern vor Ort zu. Dicke Rauchschwaden waren aus allen Stadtteilen Athens sichtbar. Asche ging auf die Stadt nieder.
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„Unser primäres Ziel ist, Menschenleben zu retten“, sagte der griechische Minister für Bürgerschutz Michalis Chrysochoidis nach einer Krisensitzung im Staatsfernsehen. Kleinere Brände gab es etwa auch auf der Halbinsel Peloponnes und an der griechisch-türkischen Grenze am Fluss Evros, wie die Feuerwehr mitteilte. Zu Opfern in Griechenland wurde zunächst nichts bekannt.
Urlaub in Italien: Adriaküste betroffen
Auch die Feuer auf der Insel Sizilien, Sardinien und an der Adria wüteten in Touristengegenden oder teilweise direkt am Strand. Etliche Ortschaften wurden evakuiert, Touristen teilweise auf Booten in Sicherheit gebracht und müssen ihren Urlaub in Italien im Chaos beenden. In Italien waren besonders der Süden, die großen Inseln und Teile der Adriaküste betroffen.
Urlaub in der Türkei: Acht Menschen sterben in den Bränden
In der Türkei sind seit vergangenem Mittwoch über 150 Brände ausgebrochen. Für acht Menschen kam dort jede Hilfe zu spät. Unter den Toten war auch ein deutsch-türkisches Ehepaar, wie türkische Medien berichteten. Der Mann und die Frau seien leblos auf einem Weg in der Nähe ihres Hauses in Manavgat in der Region Antalya gefunden worden. Das Auswärtige Amt bestätigte die Berichte am Dienstag vorerst nicht.
Der regierungsnahen türkischen Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi (DHA) zufolge hatte das in Deutschland geborene Paar versucht, zu einem nahe gelegenen Brunnen zu fliehen. Die Brände in der Türkei toben vornehmlich an der Mittelmeerküste, besonders betroffen sind die Regionen Antalya, Mugla aber auch Adana, wo um diese Jahreszeit für gewöhnlich viele Menschen Urlaub in der Türkei machen. Vieh wie Kühe und Hühner sowie in den Wäldern lebende Tiere sind in großer Zahl in der Flammen verendet.
„Die Wälder in der Mittelmeerregion werden von einer neuen Generation von Bränden heimgesucht“, hieß es in einer Mitteilung des WWF. Die Umweltorganisation befürchtet, „dass im gesamten Mittelmeerraum in diesem Jahr erneut mehr als eine halbe Million Hektar Wald in Flammen aufgehen werden“.
Urlaub in Türkei und Griechenland: Hitzewelle mit Extremtemperaturen
Die Türkei und Griechenland erfasst seit Tagen eine Hitzewelle mit Extremtemperaturen. Es herrschen teilweise über 40 Grad, „die Böden trocknen aus, es ist lang kein Niederschlag gefallen“, sagte Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), der Deutschen Presse-Agentur. Urlaub in der Türkei oder Griechenland? In den betroffenen Regionen derzeit quasi undenkbar.
Auslöser für die Brände kann es viele geben. In Italien etwa haben Polizisten zwei Brandstifter auf Sizilien festgenommen. Die Carabinieri hätten die beiden Männer im Alter von 80 und 25 Jahren am Montag auf frischer Tat in der zentralen Provinz Enna ertappt, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Demnach waren sie dabei, einen Brand im Gebiet des Gebirges Monti Nebrodi zu legen, einem bekannten Naturareal Siziliens, das teils unter Naturschutz steht.
Urlaub in der Türkei: Brände entfachen politische Debatte
In der Türkei befördern die Brände auch die politische Debatte. Von Beginn an wurde besonders in den sozialen Medien Kritik an der Ausstattung der Einsatzkräfte laut. Zu wenige Lösch-Flugzeuge, zu wenig Vorbereitung auf derartige Krisen.
Laut dem türkischen Luftfahrtverband verfügt die Türkei über 3 Löschflugzeuge und 17 Helikopter. Zum Vergleich: Griechenland verfügt über mehr als 40 Löschflugzeuge und 25 Hubschrauber. Die Regierung gestand den Fehler ein, aus dem Ausland wurden weitere Flieger zur Unterstützung der Löscharbeiten angefordert. Die Europäische Union sendete drei Flieger aus Kroatien und Spanien zum Löschen. Aus Aserbaidschan kamen Hunderte Helfer. Deutsche Touristen, die Urlaub in der Türkei machen wollen, sollten vor Reiseantritt daher genau überprüfen, wie die Situation im jeweiligen Gebiet aussieht.
Scharfe Kritik wurde auch am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan laut. Ein in den sozialen Medien häufig geteiltes Video zeigt Erdogan dabei, wie er auf seiner Reise in das Katastrophengebiet abgepackten Tee aus einem rasch vorbeifahrenden Bus in Richtung von Menschen am Straßenrand wirft. Ein Mensch in Uniform duckt sich weg, um nicht von dem Teepaket getroffen zu werden. Das Video wurde von vielen als Beweis für die Unfähigkeit der Regierung gewertet, adäquat auf den Notstand zu reagieren.
Urlaub in Griechenland: Wichtige Bitte an Bürger
Mit der großen Hitze steigt in den Ländern auch der Stromverbrauch. Das griechische Energieministerium rief alle Bürger auf, die Klimaanlagen nicht auf ganz niedrige Temperaturen zu stellen. „26 Grad und nicht mehr“, hieß es vom Ministerium. Auch für Touristen, die Urlaub in Griechenland machen wollten, gilt: Vor Reiseantritt sollte man unbedingt prüfen, wie die Lage in der betroffenen Region ist.
In der Türkei fiel am Montag bereits in zahlreichen Orten des Landes der Strom aus, Grund sei der mit der Hitze stark gestiegene Verbrauch, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums für Energie und natürliche Ressourcen.
Niederschlag sei auch bis Ende der kommenden Woche in allen drei Ländern nicht in Sicht, hieß es vom DWD. Für die nächsten zehn Tage halte das trocken-heiße Wetter an. Die Brandgefahr werde angesichts der Dürre auch nach dem Ende dieser Hitzewelle enorm sein, warnten Meteorologen: Wenn Winde einsetzten, könne es zu verheerenden Feuern kommen. Wer derzeit Urlaub in der Türkei oder Griechenland machen möchte, sollte sich vorab bestens über die Lage in den jeweiligen Regionen informieren. (dhe mit dpa)