Wer seinen Urlaub an der Ostsee verbringen will, muss womöglich eine Menge Geduld mitbringen – zumindest auf Usedom. Dort gibt es seit geraumer Zeit großen Verkehrs-Frust.
Im Mittelpunkt des Ärgers stehen die sogenannte Usedom-Card, eine umstrittene Regeländerung sowie die Auswirkungen des 49-Euro-Tickets. All das vermiest nicht nur jenen die Stimmung, die Urlaub an der Ostsee machen wollen. Auch Anwohner sind mittlerweile schwer frustriert. Aber der Reihe nach.
Urlaub an der Ostsee: Großer Verkehrs-Frust
Die Usedom-Card sollte Einwohnern und Touristen auf der Insel die Möglichkeit bieten, den ganzen Tag mit dem ÖPNV über die Insel zu fahren. Eigentlich. Doch dann kam alles anders. Usedoms Bürgermeister Axel Kindler, Kurdirektor Toni Schulz und die Usedomer Bäderbahn (UBB) entschieden plötzlich: Das Ticket soll erst ab 9 Uhr gelten. Das war nicht nur ein Ärgernis für Berufstätige, die am Morgen zur Arbeit fahren wollen, sondern auch für alle Insel-Besucher, die die Insel schon gern am Morgen erkundet hätten.
Ein weiteres Sonderticket sorgt für zusätzlichen Ärger. Das 49-Euro-Ticket komme bei Anwohnern und Touristen zwar gut an – doch es sorge gleichzeitig dafür, dass die wenigen vorhandenen Züge seit geraumer Zeit massiv überlastet sind. Unser Partnerportal MOIN.DE sprach mit der Usedomer Stadtverwaltung, und dort teilte ein Sprecher mit: „Wir haben seit längerer Zeit einen Schienenersatzverkehr, da Fahrdienstleiter fehlen. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen der Deutsche Bahn-Regio. Da sind unsere Einflussmöglichkeiten gering.“
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Wie geht es weiter auf Usedom?
Der Sprecher bestätigte zudem, dass auch bei der Usedom-Card in Bezug auf eine ganztätige Nutzung noch keine Einigung in Sicht ist. Vorerst werden Karten-Inhaber das Ticket erst ab 9 Uhr eines jeden Tages nutzen können – und das, obwohl es im Juli auf einer Sitzung hieß, man wolle die Regel kippen.
Und so hakte MOIN.DE beim Bürgermeister selbst nach. Dieser teilte mit, es gäbe im August eine Bürgersprechstunde, an der er sowie Jürgen Boße von der UBB teilnimmt. Dort könnten Bürger ihre Fragen stellen.
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Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte MOIN.DE immerhin mit: „Wir arbeiten mit allen Beteiligten daran, den Vorpiloten in eine gesamthafte Einführung der Usedom-Card bei allen prädikatisierten Gemeinden zu überführen. Weiteres können wir dazu nicht sagen.“