Dramatische Zustände auf Mallorca! In der Gemeinde Artà dreht das Rathaus nun jede Nacht die Wasserzufuhr ab. Bei Einwohnern oder Reisenden, die hier Urlaub machen, kommt ab 23.30 Uhr kein Wasser mehr aus dem Hahn.
Die Gemeinde im Nordosten der beliebten Insel Mallorca beklagt zurzeit „alarmierend leere“ Wasserspeicher. Ob die Maßnahme bald auch deinen Urlaub in anderen Dörfern und Städten betreffen wird, steht noch aus.
Urlaub auf Mallorca: Bewohner treffen Vorkehrungen
Die Stadtbewohner müssen sich auf die einschränkende Maßnahme einstellen und treffen ihrerseits Vorkehrungen, um nicht plötzlich ohne die lebenswichtige Flüssigkeit dazustehen. „Wir erledigen also alles, wofür man Wasser braucht, jetzt vorher. Und für den Notfall haben wir zwei Wassereimer zur Seite gestellt“, erzählt eine junge Mutter gegenüber der „Mallorca Zeitung“.
Und auch ihr Mann mache sich Sorgen. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie im Rathaus mal so weit gehen. Aber es scheint wohl nötig zu sein.“ Und das sei es allerdings, bestätigt Bürgermeister Manolon Galán.
Urlaub auf Mallorca: „Uns bleibt nichts anderes übrig“
„Wir wollen unbedingt verhindern, dass tagsüber plötzlich kein Wasser mehr aus dem Hahn fließt. Das können wir aber nur garantieren, wenn die Speicher über Nacht Zeit haben, sich wieder etwas zu füllen.“ Er verstehe, dass es eine massive Einschränkung für die Bevölkerung sei, doch gäbe es keine Alternative. „Natürlich ist es eine drastische Maßnahme, aber nach diesem extremen Sommer bleibt uns nichts anderes übrig.“
Dass es in der Gemeinde so schlecht um die Wasserversorgung stünde, läge nicht nur an der lang anhaltenden Dürre, sondern auch an dem miserablen Zustand der Brunnen. An die 70 Prozent des Wassers gingen dadurch einfach verloren. „Schwierigkeiten bereitet vor allem der Hauptwasserspeicher an der Hauptstraße Avinguda Costa i Llobrera“, bedauert der Bürgermeister.
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Urlaub auf Mallorca: Reparaturarbeiten dauern an
Galán hoffe darauf, dass die Reparaturen der kaputten Brunnen in ungefähr einem Monat vollendet werden können. Dann würde auch der nächtliche Wasserstopp der Vergangenheit angehören. Zudem käme noch die höhere Regenwahrscheinlichkeit im Herbst dazu, die ebenfalls hilfreich sein dürfte.
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„Niemand konnte einen solchen Hitzesommer vorhersehen“, verteidigt sich der Bürgermeister gegen die Vorwürfe, er hätte zu spät auf die marode Infrastruktur reagiert. „Und wir greifen ja nicht zu spät ein, sondern vorsorglich, damit wir eben nicht plötzlich auf dem Trockenen sitzen.“ Seit zwei Jahren sei in der Gegend rund um Artà „durchgehend die Vorwarnstufe wegen Trockenheit ausgerufen“, gibt auch die Generaldirektorin der zuständigen Agentur Abaqua, Joana Garau, zu bedenken.
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Wasserstopp auf ganz Mallorca?
Sie geht allerdings nicht davon aus, dass bald auch andere Gemeinden nachts den Hahn zudrehen müssten. „Die Regenfälle im September dürften die Lage etwas entspannt haben, wobei uns noch keine aktuellen Daten vorliegen“, gibt sie zu. „Im Balearen-Schnitt beträgt der Anteil des Wassers, das aus dem Boden geholt wird, aber nie bei den Endverbrauchern ankommt, 29 Prozent.“
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Auch wenn dieser Prozentsatz geringer ausfällt als in Artà, ist er ebenso bedenklich. Oft seien aber auch fehlende Zähler der Grund für die hohen Zahlen. Wie schlimm es genau um die Wasserversorgung der Baleareninsel steht, kann deshalb nicht genau beziffert werden. Trotzdem: „Aufgrund des Klimawandels und des hohen Verbrauchs bei touristischer Auslastung der Inseln sind Investitionen in die Wasserleitungen und -speicher unumgänglich“, zitiert die „Mallorca Zeitung“ die Expertin.