Vor knapp zwei Wochen hatten ein paar Deutsche, die gerade Urlaub auf Mallorca gemacht hatten, im betrunkenen Zustand einen Brand ausgelöst. Zeugen sahen und filmten sie dabei, wie sie Zigarettenkippen vom Balkon ihres Hotels schnippen. Die landeten auf der Terrasse einer Bar eine Etage tiefer, die daraufhin in Flammen aufging. Auch das Bordell darunter hatte es erwischt sowie Teile des Hotels. Zwei Personen wurden sogar leicht verletzt.
Für die 13-köpfige Truppe war danach Schluss mit Urlaub. Seither sitzen die Kegelklub-Männer im Alter zwischen 24 und 44 Jahren auf Mallorca in U-Haft. Doch einer soll laut Informationen von „Bild“ nun freigelassen worden sein.
Urlaub auf Mallorca: Touristen nach Brand-Vorwürfen in U-Haft – DAS droht ihnen
Die 13 Kegel-Freunde aus dem Münsterland sitzen nun schon fast zwei Wochen in Untersuchungshaft. Keine Kaution – keine Möglichkeit rauszukommen. Seit Donnerstag 9.00 Uhr werden die Touristen im Untersuchungsgericht ausgefragt. Nachdem alle einzeln vernommen wurden, sei einer nun wieder frei.
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Tobias habe laut eigener Aussage während des Feuers unter der Dusche gestanden. Der Richter glaubte ihm das offenbar und entließ ihn ohne Auflagen aus der U-Haft. Die übrigen müssen insgesamt eine halbe Millionen Euro als Kaution für den enstandenen Schaden entrichten. Doch auch dann noch werden acht von ihnen nicht freigelassen. Vier weitere sollen zusätzlich 12.000 Euro zahlen. Die Verfügung des Gerichts sei allerdings noch nicht offiziell, so „Bild“.
Urlaub auf Mallorca: Touristen streiten nach Brand alles ab – das ist ihre Geschichte
Alle Beteiligten hätten nichts mit dem Feuer zu tun gehabt, beteurten sie mit ihrer Aussage. Einige gaben sogar an, sie seien freiwillige Feuerwehrleute. Ihren Erläuterungen zufolge hätten sie das Feuer bemerkt und seien dann auf die Balkone gegangen, um zu erkennen, was los war. Danach hätten sie den Feueralarm ausgelöst.
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Sollten die übrigen zwölf ihre Unschuld dennoch nicht beweisen können, droht ihnen ein hartes Strafmaß. „Brandstiftung ist eines der Delikte, das in Spanien am härtesten bestraft wird“, erklärt der renommierte Anwalt Tomeu Salas. „Die Strafen liegen zwischen 5 Jahren und 20 Jahren Haft. Den Deutschen dürften 5-10 Jahre drohen.“ Eine lange Strafe trotz des mildernden Umstands der „sträfliche(n) Fahrlässigkeit unter Alkoholeinfluss“, wie er sich ausdrückt.
Urlaub auf Mallorca: SO geht es für die Touristen weiter
Doch wie lange müssen die Deutschen noch in U-Haft bleiben? Möglicherweise harren sie noch bis zum Ende der Ermittlungen dort aus – und das könnte sich noch lange hinziehen. Strafrechtler Raban Funk ist jedoch hoffnungsvoll „Die 13 Inhaftierten arbeiten aktiv mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung!“ Den Verteidigern lägen mehrere Beweismittel vor, die die Tatverdächtigen von ihrer Schuld freisprächen.
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Er gehe davon aus, dass eine zweite Anhörung zur Freilassung der Touristen führen werde. „Vorrangigstes Ziel der Verteidigung ist es, die 13 Tatverdächtigen schnellstmöglich aus der Untersuchungshaft herauszubekommen, sodass mit Billigung der spanischen Ermittlungsbehörden möglichst zeitnah eine Rückreise zu ihren Familien erfolgen kann“, gibt er gegenüber der „Bild“ an.(mbo)