Veröffentlicht inVermischtes

Supermarkt geht radikalen Schritt – werden hier Kunden ausgegrenzt?

Dass sich lange Warteschlangen vor Pfandautomaten bilden, kann in jedem Supermarkt vorkommen. Ein Markt ging deshalb einen radikalen Schritt.

Supermarkt
© IMAGO/blickwinkel

So tricksen Supermärkte & Discounter dich aus – ohne dass du es merkst

Discounter und Supermärkte wollen, dass du möglichst viel bei ihnen einkaufst. Dazu werden alle erdenklichen Tricks verwendet. Wir zeigen sie dir in diesem Video.

Dieser Supermarkt geht einen radikalen Schritt! Nicht selten staut es sich vor Pfandautomaten beliebter Märkte. Allen voran, wenn es nur einen einzigen Automaten gibt. Jetzt zog ein Supermarkt die Reißleine – mit einer umstrittenen Maßnahme, um die Warteschlange zu entzerren.

Eine Filiale der Lebensmittelkette Tegut in Mainz führte eine neue Regel ein, über die Kunden mit einem Aushang am Pfandautomaten informiert wurden. Und die hatte es in sich, fand längst nicht bei allen auf Zustimmung im Supermarkt

Supermarkt geht radikalen Schritt

Auf Reddit veröffentlichte ein Kunde ein Foto des Aushangs. Darin heißt es: „Liebe Kunden, da wir nur geringe Kapazitäten haben und aus Rücksicht gegenüber unseren Stammkunden, können wir nur Leergut, pro Kunde, bis zu einem Pfandwert von fünf Euro annehmen. Wer sich nicht daran hält, bekommt HAUSVERBOT!“ Rumms!

Wenn man mal überlegt, dass schon zwei Bierkisten diesen Pfandwert übersteigt, oder auch, wenn Familien vier Wasserkisten mit je sechs Flaschen abgeben – würden diese Gruppen Hausverbot erhalten? Und nicht zu vergessen: Was ist mit älteren Kunden, die die Flaschen sammeln und gebündelt abgeben? Oder mit Obdachlosen? Werden mit dieser umstrittenen Maßnahme Kunden ausgegrenzt?

Werden Kunden bei Tegut ausgegrenzt?

Diese Redaktion holte zunächst die Bestätigung von Tegut ein. Tatsächlich ist die Regel in einer Mainzer Filiale authentisch. Ein Sprecher zu dieser Redaktion: „Der Marktinhaber ist hier mit seiner Maßnahme und seiner Formulierung über das Ziel hinausgeschossen. Seine Stammkunden hatten sich darüber beklagt, dass sie für drei Flaschen Ewigkeiten in der Schlange anstehen müssen, weil vor ihnen mehrere Leute Müllsäcke voll an Flaschen abgeben.“ Der Markt liege am Bahnhof, hätte als einziger einen Pfandautomaten, der auch Leergutsammler anziehe. Mittlerweile ist das Schild entfernt.


Mehr News:


Und auch die Kritik, dass Tegut bestimmte Kunden wie Rentner und Obdachlose ausschließe, könne der Sprecher nachvollziehen. Er gibt offen zu: „Dem Marktinhaber ist bewusst, dass er übers Ziel hinausgeschossen ist und entschuldigt sich bei allen, die sich vom Aushang beleidigt fühlen. Keinesfalls ging es darum, jemanden mit der Maßnahme zu diskriminieren. Er wollte seinen Stammkunden einen Gefallen tun, indem er die Obergrenze einführt.“ Tja, das ging wohl daneben. Aber lieber späte Reue als gar keine…