Die Fahrt an die Tankstelle bereitet aktuell wohl nur den wenigsten Deutschen Freude. Der Grund sind die hohen Spritpreise.
Auch der Bundesregierung sind die gestiegenen Spritpreise offenbar nicht entgangen. Deswegen wird es ab dem 1. Juni eine Steuersenkung auf Treibstoff geben. Es wird erwartet, dass dadurch die Preise sinken. Doch das könnte auch unschöne Nebenwirkungen haben.
Spritpreise: Tankstellen mit dringender Warnung vor Steuersenkung
Niedrigere Preise hören sich für viele Autofahrer sicherlich gut an. Doch was bringen die besseren Preise, wenn dann an der Zapfsäule nichts aus dem Schlauch kommt? Genau vor so einem Szenario warnen nun die Betreiber. Es könnte zu Engpässen kommen. „Eine hohe Nachfrage der Autofahrer wird auf ein niedriges Angebot stoßen“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Freier Tankstellen, Duraid El Obeid, der „Rheinischen Post“.
Die starke Senkung der Energiesteuern stelle die Tankstellenfirmen „vor eine doppelte Herausforderung“, so Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Fuels und Energie (En2X). Zum einen würden sie versuchen die Bestände zum 1. Juni herunterzufahren, um möglichst wenig hochbesteuerten Sprit in den Tanks zu haben, zum anderen müsse man davon ausgehen, dass es am 1. Juni zu einem großen Ansturm auf die Tankstellen kommt. „Daher sind vorübergehende Engpässe an den Stationen nicht komplett auszuschließen.“
Spritpreise: Führt die Steuersenkung zu Engpässen an den Zapfsäulen?
„Die Markenkonzerne werden sicher versuchen, ihre Marktmacht zu nutzen, um sich am 1. Juni bevorzugte Lieferungen zu sichern. Wir freien Tankstellen müssen kämpfen“, so Udo Andrees, Eigentümer einer freien Tankstelle in Düsseldorf zur „Rheinischen Post“. Für sie könnte es also noch schwerer werden, die Tanks aufzufüllen.
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Auch bei Aral erwartet man ereignisreiche Tage: „Wir sind vorbereitet, die Logistikketten sind robust aufgestellt, sodass auch kurzfristige Belieferungen von Tankstellen möglich sind.“ Allerdings hofft der Konzern, dass viele Kunden dem Rat folgen und ihren Tank nicht bis auf den letzten Liter Ende Mai leer fahren. „Niemand hat einen Nachteil, wenn man nicht unmittelbar Anfang Juni tankt.“
„Weil am 1. Juni Engpässe drohen, sollte niemand seinen Tank davor fast komplett leerfahren“, rät Wolfgang Schuldzinski, Chef der NRW-Verbraucherschutzzentrale. „Man sollte so viel Kraftstoff im Tank aufbewahren, dass man damit auch noch bequem die ersten Tage im Juni über die Runden kommt“, empfiehlt der ADAC. (gb)