Rewe hat sich vor ziemlich genau einem Jahr zu einem mutigen Schritt entschieden. Einige Kunden würden vielleicht sagen, dass mit einer gern gesehenen Tradition gebrochen wurde. Der mutige Schritt ist jedenfalls der Grund, warum immer mehr Kunden zu Aldi, Lidl und Edeka abwandern.
Rewe steht voll und ganz hinter dieser Entscheidung
Vor einem Jahr hat sich Rewe dazu entschlossen, seinen gedruckten Werbeprospekt einzustellen. 80 Jahre lang waren Kunden an den Werbeprospekt gewöhnt, aber plötzlich gab es ihn nicht mehr. Damit ist Rewe der einzige große Lebensmittelriese ohne Werbeprospekt für die Hand. Grund dafür ist, dass Rewe seine Kunden lieber über die App locken möchte. Aber ist das wirklich der richtige Weg?
Peter Maly, Leiter des operativen Geschäfts von Rewe, bewertet den Schritt als „sehr mutige Entscheidung“ und ordnet ihn als Erfolg ein. „Wir haben uns natürlich auch die Frage gestellt, ob wir unsere Kunden damit überfordern“, sagte Maly gegenüber dem „Handelsblatt“. Dennoch habe sich der Umsatz gesteigert und auch die Kundenfrequenz würde in den Märkten steigen, so Maly. „Alle Bedenken, wir würden Geschäft verlieren, haben sich nicht erfüllt.“
Rewe: Deswegen gehen die Kunden zur Konkurrenz
Experten die von außerhalb auf die mutige Entscheidung schauen, auf die gedruckten Werbeprospekte zu verzichten, ordnen die Situation anders ein. Andreas Riekötter, Geschäftsführer des Kölner Marktforschers IFH Media Analytics, sagt: „Allen Unkenrufen zum Trotz ist der Papierprospekt für Verbraucherinnen und Verbraucher immer noch der mit Abstand wichtigste Informationskanal im Handel.“
Das ist auch der Grund, warum immer mehr Kunden, und damit sind gerade die älteren Kunden gemeint, sich ihre Angebote aus anderen Werbeprospekten besorgen müssen. Das sorgt dafür, dass einige Kunden, die normalerweise bei Rewe einkaufen würden, jetzt auf die Konkurrenz umschwenken.
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Aldi, Lidl, Edeka und Co. profitieren also davon, dass sie weiterhin die beliebten Werbeprospekte anbieten, und heißen die Kunden von Rewe herzlich willkommen in ihren Discountern beziehungsweise Supermärkten.