Änderungen bei den Versicherungen kosten Rentner ab 2024 mehr Geld. Hunderttausende Menschen, die Rente erhalten, sind in Deutschland davon betroffen. Doch wer rechtzeitig handelt, kann die steigenden Kosten noch umgehen.
Grund für die steigenden Kosten, die auf die Rentner zukommen, ist der Anstieg des Zusatzbeitrags für die Krankenversicherung.
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Rente: So kannst du die Erhöhungen umgehen
Der Anstieg ist bereits ab 2024 zu erwarten und betrifft diejenigen Rentner, die gesetzlich krankenversichert sind. Doch der Anstieg ist nicht bei jeder Krankenkasse gleich. Ein ganz besonders hoher Beitragssprung kommt auf die Versicherten der AOK in bestimmten Teilen des Landes zu. Durch gutes Wirtschaften können einige Kassen ihren Versicherten einen allzu hohen Anstieg ersparen.
Die höheren Beitragszahlungen wirken sich auf die Zahlbeträge der Rentner aus. Die Bruttorente bleibt zwar gleich, doch von dieser werden die dann höheren Beitragszahlungen abgezogen. Rentner erfahren also eine Nettokürzung. Zumindest dann, wenn sie in den betreffenden Versicherungen bleiben.
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Laut der Zeitung „Tagesspiegel“ sind besonders Versicherte der AOK Nordost von den höheren Beitragszahlungen betroffen. Das sind diejenigen Versicherten aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Diese haben eine Erhöhung von 2,7 Prozent zu erwarten. Unter den Versicherten sind viele Rentner. Ein Großteil von ihnen muss die „Krankenpflichtversicherung der Rentner“ aus ihren Renten bezahlen.
Auch Versicherte der Barmer und der AOK Rheinland-Hamburg haben höhere Zahlungen zu erwarten. Bei der Barmer wird es sich aller Voraussicht nach um 0,69 Prozentpunkte mehr handeln (also 2,19 Prozent) und bei der AOK Rheinland-Hamburg werden die Beträge um 2,2 Prozent steigen.
Krankenkassen wie die Techniker und auch die DAK Gesundheit wollen ihre Beitragszahlungen jedoch möglichst lange konstant halten. Das bedeutet, die Techniker Krankenkasse bleibt bei 1,2 Prozent und die DAK Gesundheit bei 1,7 Prozent.
Das ist der Grund für die steigenden Beiträge
Der Unterschied der AOK Nordost zu anderen Krankenkassen ist, dass sie deutlich mehr ältere Versicherte hält, als viele der Schwesterkassen in anderen Landesteilen. Durch den demografischen Wandel, also das Altern eines großen Teils der deutschen Bevölkerung, ohne, dass jüngere Menschen nachkommen, wird dieses Problem in den kommenden Jahren noch stärker auftreten.
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Gründe für die Erhöhungen liegen auch in der Politik. Das zumindest erklärte AOK Nordost-Chefin, Daniela Teichert, dem „Tagesspiegel“. Sie macht politische Fehlplanungen für die nun steigenden Beitragszahlungen verantwortlich. Zu den ohnehin steigenden Kosten für Medikamente und pflegerisches Personal käme der Entzug der Finanzreserven durch die Politik seit 2021, so Teichert.
Wegen der Besorgnis der Krankenkassen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die durchschnittlichen Zusatzbeiträge um 0,1 Prozent angehoben.