Seit fast 75 Jahren existiert der Versand-Riese Otto schon. Im Einzelhandel ist das Unternehmen vor allem online vertreten. Doch für eine Plattform hat der Konzern nun überraschend das Aus angekündigt.
Die Umsätze stimmten einfach nicht mehr, deshalb hat Otto jetzt die Notbremse gezogen – mit drastischen Folgen für Kunden und Mitarbeiter.
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Versand-Riese Otto mit harter Entscheidung
Die Hamburger Otto Group macht einen radikalen Schnitt und stellt den Geschäftsbetrieb der Spielwarenplattform Mytoys.de ein. Bis Februar 2024 sollen alle Filialstandorte geschlossen werden. Für die rund 800 Beschäftigten in der Mytoys-Verwaltung in Berlin und den 19 Stationärgeschäften sicherlich ein Schock. Doch „um die Folgen der Entscheidung für die Mitarbeitenden abzumildern“, solle ein Interessenausgleich und ein Sozialplan ausgehandelt werden.
„Natürlich ist uns diese Entscheidung äußerst schwergefallen, gerade auch hinsichtlich der engagierten und professionellen Arbeit aller Mitarbeitenden von Mytoys“, erklärte Ottos E-Commerce-Vorstand Sebastian Klauke. Doch angesichts der über Jahre rückläufigen Umsätze gebe es keine Alternative. Dem Vernehmen nach hat Mytoys im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust vor Steuern und Zinsen im mittleren Millionenbereich eingefahren und habe seit 2011 überhaupt erst in einem Jahr ein leicht positives Ergebnis erreicht.
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Das Unternehmen habe trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen keine solide wirtschaftliche Performance und die erforderliche nachhaltige Rentabilität erreicht, erklärte Otto. Ein weiterer Versuch würde zunächst viel Geld kosten und sei deshalb weder „seriös planbar noch realistisch“. Doch komplett von der Bildschirmfläche verschwinden soll das Spielwaren-Angebot nicht. Die Marke Mytoys gebe es künftig auf der Otto-Plattform zu finden. Zudem betont der Versand-Riese, dass Limango von der Schließung nicht betroffen sei.