Der große Gewinn im Lotto: Für viele Menschen ist es ein wahrgewordener Traum. Und für manche endet das Ganze in einer schlimmen Tragödie.
Gerald Muswagon zählt zu letzterer Gruppe. Der Kanadier hatte im Jahr 1998 umgerechnet mehr als 9 Millionen Euro im Lotto gewonnen. Nun beleuchtet das Magazin „Globe and Mail“, welche Tragödie sich im Anschluss ereignet hatte.
Lotto-Gewinner lebt in Saus und Braus
Kaum hatte Muswagon den fetten gewinn kassiert, warf er das Geld förmlich aus dem Fenster raus. Der frischgebackene Lotto-Millionär kaufte sich ein Luxus-Auto nach dem nächsten und erwarb zudem eine große Villa in seiner Heimatstadt Winnipeg.
Dort ließ er es mit Freunden und jenen, die er für Freunde hielt, mächtig krachen. Auf den Partys wurde viel Alkohol getrunken und viele Drogen konsumiert. Dieser Konsum stellte den Beginn einer Abwärtsspirale dar, aus der Muswagon sich nie mehr befreien konnte.
Der Lotto-Gewinner machte seinen Freunden immer wieder große Geschenke. An einem einzigen Tag soll er mal acht Riesen-Fernseher gekauft und an seine Freunde verteilt haben.
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Geschäft ging den Bach runter
„Er hatte nicht die richtigen Leute um sich herum“, sagt sein Cousin Mike: „Die Leute um ihn herum haben ihm viel abverlangt. Stattdessen hätte er Menschen um sich herum gebraucht, die ihm als Stütze und Orientierung hätten helfen sollen.“
Wenige Jahre nach seinem Gewinn eröffnete ein Geschäft für Holzwaren. Das Ganze ging jedoch mächtig schief, weil Muswagon der Geschäftssinn fehlte. Diese Niederlage riss den Lotto-Millionär nur noch mehr runter.
Als dann auch noch seine damalige Ehefrau starb, geriet Muswagon in immer größere Schwierigkeiten. Weil er sich eine irre Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hatte, musste er im Jahr 2000 für zwei Monate ins Gefängnis. Wenig später musste er drei weitere Monate in den Knast, weil er sexuell übergriffig gewesen sein soll.
Lotto-Millionär kämpft gegen Depressionen
Anschließend kämpfte er immer wieder mit Depressionen. „Ich hätte ihm so gern dabei geholfen, sein Leben in den Griff zu bekommen“, sagt sein Cousin Mike heute: „Wir hätten es gemeinsam schaffen können. Aber Gerald traf leider zu viele schlechte Entscheidungen.“
Sieben Jahre nach seinem großen Gewinn im Lotto nahm Gerald Muswagon sich in der Garage seiner Eltern das Leben. Er wurde 49 Jahre alt.
>>Anmerkung der Redaktion<<
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.