Americo Lopes kommt aus New Jersey und war beruflich Bauarbeiter. Er verstand sich mit seinen Kollegen so gut, dass sie sich auch außerhalb der Arbeit trafen. Da alle eine körperlich schwere Arbeit ausübten, träumten sie von einem bequemen Ruhestand ohne Sorgen.
Aus diesem Grund entschlossen sie sich, eine Tippgemeinschaft zu bilden und Lotto zu spielen. Jeder von ihnen zahlte wöchentlich zwei Dollar in einen Topf ein. Mit dem Geld wurde dann ein Los gekauft. Im Falle eines Gewinns sollte der Jackpot dann unter den sechs Kollegen geteilt werden – eigentlich…
Lotto: Seinen Kollegen verrät er nichts
Dann kam der Tag der Tage: Americo Lopes ging mit dem Geld aus der Tippgemeinschaft zum Lottokiosk und gewann mit dem gekauften Los nach Abzug aller Steuern 17,5 Millionen US-Dollar (ca. 15,8 Millionen Euro)! Was er dann jedoch nicht tat: diesen Glücksgriff seinen Kollegen mitteilen. Stattdessen schrieb er seinem Chef, dass er wegen der Folgen einer Fuß-OP in den vorgezogenen Ruhestand gehen müsse und nicht mehr zur Arbeit kommen könne. Er beantragte sogar Arbeitslosengeld, um den Schein zu wahren.
Gleichzeit fing der 62-Jährige an, „sein“ Geld auszugeben. Er bezahlte sein Haus ab, kaufte einen nagelneuen Chevrolet und spendierte sich eine Reise nach Portugal. Auch seine Familie profitierte von dem Gewinn und bekam ein Stück vom Kuchen ab.
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So flog er dann auf
Eine Zeit lang ging sein Plan sogar auf, wenn er sich nicht bei einem ehemaligen Kollegen verquatscht hätte. Diesen traf er zufällig auf der Straße und konnte sich einfach nicht zurückhalten. Lopes erzählte ihm, dass er eine Woche nach seinem Übergang in den Ruhestand das große Los gezogen habe. Der Kollege wurde stutzig und ging dem Ganzen nach, denn an einen so großen Zufall glaubte er nun doch nicht.
Und er behielt Recht: Bei seinen Recherchen fand das ehemalige Mitglied der Tippgemeinschaft heraus, dass sein Kumpel gelogen hatte. Stinkwütend informierte er den Rest der Gruppe.
Kollegen klagten gegen Lopes
Die fünf Freunde wollten diesen Betrug nicht auf sich sitzen lassen und verklagten den ehemaligen Kollegen. Da die Tippgemeinschaft jedoch auf Vertrauen beruhte, gab es keine eindeutigen Beweise. Die Aussagen der fünf Kläger sowie die Aussage eines weiteren Kollegen, der selbst nicht Teil der Tippgemeinschaft war, reichten dem Richter aber aus.
Lopes hielt während des ganzen Prozesses dagegen – er wurde allerdings als nicht glaubwürdig eingestuft. Da er bereits fünf Millionen Dollar ausgegeben hatte, blieb für ihn am Ende des Prozesses nichts mehr übrig. Die anderen fünf gingen als Gewinner heraus und bekamen jeweils rund drei Millionen Dollar.