Da müssen einige Kunden von Lidl, Edeka und anderen Märkten stark sein! Ob Sauerkraut, Kondensmilch oder Schmalz – typisch deutsche Lebensmittel, die sich bei der älteren Generation noch großer Beliebtheit erfreuen, landen bei den Jüngeren immer seltener im Einkaufswagen. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Consumer Panel Services GfK hervor, die zur Yougov-Gruppe gehören.
Noch spielen die vor 1952 Geborenen – die sogenannte Wiederaufbau-Generation – eine zentrale Rolle im Konsumverhalten bestimmter Produkte bei Lidl, Edeka und anderen Märkten. Doch ihr Anteil sinkt stetig. Und damit auch die Bedeutung klassisch deutscher Lebensmittel. Denn: Mit der Zeit haben sich die Ernährungsgewohnheiten verändert – mit Folgen für Lidl, Edeka und Co…
Lidl, Edeka und Co.: Typisch deutsche Produkte müssen aussortiert werden
Besonders auffällig ist der Trend hin zu pflanzlichen Alternativen bei Milchprodukten: Konsumenten unter 42 Jahren greifen verstärkt zu pflanzenbasierten Alternativen bei Trinkmilch, Sahne, Joghurt oder Quark. Fast die Hälfte des Umsatzes in diesem Bereich geht auf ihr Konto. Babyboomer (57 bis 71 Jahre) hingegen stehen hier lediglich für sechs Prozent des Umsatzes. Im Gegensatz dazu stehen tierische Speisefette wie Schmalz.
Handelsexperte und Studien-Autor Robert Kecskes erklärt, dass wegen des Trends zur pflanzlichen Ernährung und dem Alter der entsprechenden Konsumentengruppe Schmalz an Bedeutung verlieren werde. Während ältere Konsumenten weiterhin stark darauf zurückgreifen, verliert das Produkt bei jüngeren Generationen zunehmend an Relevanz.
Jüngere Käufer setzen auf Alternativen
Rund 41 Prozent des Umsatzes mit Schmalz entfällt laut der Untersuchung auf die Wiederaufbauer, während Babyboomer (57 bis 71 Jahre) 36 Prozent des Umsatzes ausmachen. Die Generation X (42 bis 56 Jahre) trägt 17 Prozent bei, während Millennials (27 bis 41 Jahre) und die jüngere Generation Z (12 bis 26 Jahre) nur noch für sechs Prozent des Umsatzes verantwortlich sind. Auch andere klassische Lebensmittel wie Kondensmilch und Kaffeefilter sind von dieser Entwicklung betroffen.
Mehr News:
Neben Schmalz und Kondensmilch stehen auch Sauerkraut- und Rotkohlkonserven unter Druck. Laut der Studie stammen nur 15 Prozent der Erlöse dieser Produkte von den jüngeren Generationen. Handelsexperte Kecskes warnt: Diese Nahrungsmittel könnten „Gefahr laufen, zu Auslaufmodellen des kulinarischen Erbes unserer Großeltern zu werden.“ Mit dem kontinuierlichen Rückgang der Wiederaufbau-Generation und dem veränderten Konsumverhalten jüngerer Menschen müssen einige Lebensmittelkategorien mit weiter sinkenden Absätzen rechnen…