Eine Kreuzfahrt ist alles andere als umweltfreundlich. Weil die Schiffe mit fossilen Energien wie Schweröl, Marinediesel oder Flüssiggas betrieben werden, geben sie eine Menge Kohlendioxid in die Luft ab.
Es gibt jedoch Bemühungen, die Kreuzfahrt zu modernisieren und so gut es geht emissionsfrei zu gestalten. Dabei wird in Europa und in Japan bereits auf zwei mögliche Modelle gesetzt. Das Erste nimmt zurzeit in Schweden Gestalt an.
Kreuzfahrt: Nahezu emissionsfrei und lautlos? SO könnte es gehen
Die Idee zu dem umweltfreundlichen Kreuzfahrtschiff kommt von der schwedischen Firma „AlfaWall Oceanbird“. Sie plant bereits in drei Jahren das erste Solar-Segelschiff auf den Markt zu bringen. Das soll 90 Prozent weniger Emissionen als herkömmliche Schiffe verursachen.
Der Antrieb funktioniert ganz ohne Diesel, sondern mit Windenergie, und der Strom soll über Solarpanels erzeugt werden. Ein erstes Modell der „Oceanbird“ hat aerodynamische Metallschwingen anstelle von Stoffsegeln. Die können je nach Windstärke von 20 auf 80 Meter ausgefahren und in alle Richtungen gedreht werden. Vom Aussehen her erinnern sie an Flugzeugträger.
Kreuzfahrt: Zukunfts-Schiff „Oceanbird“ kommt 2025 – doch es hat einen Nachteil
Das erste Modell soll 200 Meter lang sein und sich nahezu geräuschlos übers Wasser bewegen. Einziger Nachteil der modernen Technik: Das Schiff wäre deutlich langsamer als herkömmliche Dampfer. Für die Überquerung des Atlantiks würde die „Oceanbird“ zwölf Tage brauchen, statt acht wie gewöhnlich.
Allerdings würden dann Flora und Fauna weniger unter der Fahrt leiden. Meeressäuger wie Wale und Delfine würden kaum gestört und weniger Menschen müssten wegen der Abgase erkranken.
Kreuzfahrt: SO könnten Passagiere selbst das Schiff antreiben
Auf der „Oceanbird“ soll sogar an Klimaanlagen und Ventilatoren gespart werden. Zum Ausgleich gäbe es dann Grünzonen mit bepflanzten Gärten an Bord, die für eine natürliche Kühlung sorgen.
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Die japanische Organisation „Peace Boat“ plant sogar ein Kreuzfahrtschiff, auf dem die Passagiere selbst Strom erzeugen können. Das soll über kinetische Böden funktionieren, die mit jedem Schritt Strom produzieren.
Wie „t-online“ anmerkt, brauche es jedoch für ein Umsetzen dieser Pläne im großen Stil ein Umdenken im gesamten Schiffsverkehr. (mbo)