Auf einer Kreuzfahrt möchte jeder Urlauber einfach nur entspannen, sich erholen und eine schöne Zeit genießen. Besonders beliebt sind dabei die Landgänge in den verschiedenen Städten, in denen das gigantische Schiff anlegt.
Doch für Kreuzfahrt-Urlauber der „Aida Prima“ gab es am Ostermontag (10. April) einen Schreckmoment. Bei einem Unwetter mit starken Sturmböen sind im Hafen von Southampton die Vorderleinen des Schiffs gerissen. Für viele Gäste hatte das große Folgen. Ein Passagier berichtet dieser Redaktion von den dramatischen Momenten.
Kreuzfahrt: Schiff gerät in Windböe – Folgen sind gewaltig
„Es war schon sehr windig. Das hat man gemerkt“, erzählt Dennis Brüschke gegenüber dieser Redaktion. Der Passagier befindet sich gerade auf der Kreuzfahrt mit der „Aida Prima“. Am Ostermontag, als das Kreuzfahrtschiff im Hafen von Southampton anlegte, kam es zu einem Unwetter. „Es hat in unseren Balkon reingeregnet. Dann hatten wir wieder traumhaftes Wetter, ehe es wenig später plötzlich hagelte. Ein bisschen mehr als vorher. Dann hat das Schiff ein bisschen gewackelt“, berichtet der Mann.
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Eigentlich ungewöhnlich am Hafen, wenn die Schiffe doch mit riesigen Leinen angedockt sind. Von seinem Zimmer aus war nichts zu sehen, dafür musste er auf die andere Seite des Schiffs. Dann bemerkte Brüschke, wie die ganzen anderen Passagiere aus dem Fenster rausschauten. Zu dem Zeitpunkt waren schon die Eingänge geschlossen. Niemand durfte dann die „Aida Prima“ betreten oder verlassen. „Wir hatten Seegang und plötzlich waren wir woanders“, erinnert sich der Mann an den Moment zurück.
Das Kreuzfahrtschiff muss aktuell mithilfe mehrerer Schlepper und der schiffseigenen Burgstrahlruder bis zur Behebung des entstandenen Schadens an die Pier 47 des Ocean Cruise Terminal gedrückt werden.
Tausende Passagiere „ausgesperrt“
Hinterher hat der Kapitän des Kreuzfahrt-Schiffes eine Durchsage gemacht und den Urlaubern erklärt, was passiert sei. Während Brüschke zum Zeitpunkt des Sturms glücklicherweise in seiner Kabine war, war es für bis zu 1.000 Passagiere für einige Stunden nicht möglich, auf das Schiff zurückzukehren.
Ein anderer Mann, der gerade von einem Ausflug aus London zurückkam, berichtet: „Als wir gegen 19.30 Uhr zurückkamen, waren wir erstaunt, dass am Terminal mit gut 1.000 Menschen belegt war, die dort nur herumsaßen. Wir erfuhren dann recht schnell, was passiert war, und dass man die Rückkehrer und Ausflügler erst einmal ,aussperren‘ musste, um die Gangway reparieren, instand setzen und wieder gefahrlos einsetzen zu können. Manche saßen bereits seit fast zwei Stunden dort. Wir haben uns dann gut eine Stunde dazu gesellt. Am Ende war alles gut und da man die Essenszeiten entsprechend verlängert hatte, wurde jeder auch noch satt.“
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Was Brüschke und einigen anderen Passagieren in den sozialen Netzwerken auffiel: auf den Tag genau vor hundert Jahren legte das damals größte Schiff der Welt, die Titanic, in Southampton ab und steuerte langsam auf die Hafenausfahrt zu, als wegen des Soges die Halteleinen des Dampfers „New York“ gerissen sind. Das Schiff trieb dann auf die Titanic zu und ein Zusammenstoß konnte gerade noch so verhindert werden. Ein böses Omen für die Fahrt, die so tragisch endete. Nun, hundert Jahre später, genau am gleichen Hafenbecken sind die Leinen der „Aida Prima“ gerissen. „Wenn das mal kein Omen ist“, sagt Brüschke abschließend.
Bis Dienstagabend (11. April) soll das Kussmundschiff noch in Southampton bleiben, damit die gerissenen Leinen ersetzt werden. Derzeit befindet sich die „Aida Prima“ auf einer einwöchigen Kreuzfahrt ab Hamburg vom 8. bis zum 15. April mit den Häfen Southampton, Zeebrügge und Rotterdam.