Auf einem Kreuzfahrt-Schiff herrschen strenge Regeln, um den reibungslosen Ablauf auf den Ozeanriesen sicherzustellen. Das ist erst einmal nicht überraschend. Aber dass sogar bestimmte Gesprächsthemen gänzlich verboten werden, wirkt doch sehr kurios.

Und dabei geht es nicht etwa um die Sorge, dass Crew-Mitglieder den Passagieren pikante, interne Details über den Kreuzfahrt-Veranstalter verraten könnten. Nein – wie ein Ex-Mitarbeiter der US-Reederei „Carnival Cruise“ in seinem Buch verrät, gibt es auch Themen, über die nicht einmal Crew-Kollegen untereinander sprechen dürfen.

Kreuzfahrt: Crew-Mitglieder dürfen über bestimmte Themen nicht sprechen

„Cruise Confidential“ – auf Deutsch übersetzt in etwa: „Kreuzfahrt – Vertraulich“. So heißt das Enthüllungsbuch von Brian David Bruns, der jahrelang auf Schiffen der „Carnival Cruise Line“ arbeitete. Er behauptet darin, dass es tatsächlich Themen gab, über die Crew-Mitglieder untereinander kein Wort verlieren dürften.

Es mag banal klingen, aber tatsächlich geht es dabei um Politik! „Nicht alle von uns stammen aus Demokratien“, sagte Bruns im Gespräch mit dem britischen „Express„. Verschiedene politische Ansichten könnten daher schnell zu Streitigkeiten führen. Ein Problem, dass viele vielleicht aus ihren Familien kennen – aber muss es tatsächlich so weit gehen, dass ein Arbeitgeber wie eine Reederei derartige Gesprächsthemen komplett verbieten muss?

Niemand soll sich beleidigt fühlen

Und damit nicht genug. „Carnival Cruise“ ist wie gesagt eine US-amerikanische Reederei – und die Crew-Mitglieder dürfen tatsächlich auch nicht über Einsätze des US-Militärs sprechen! Offiziell bestehe dabei die Sorge, dass Gäste nicht wüssten, worum es bei den Einsätzen genau gehe und sich womöglich sogar beleidigt fühlen könnten.

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Politik, Militär – was fehlt noch? Genau: Religion. Ebenfalls ein absolutes Tabu-Gesprächsthema für Crew-Mitglieder. Bruns Trainer habe ihn tatsächlich davor gewarnt, religiöse Themen anzusprechen, um keine Konflikte auf einem Schiff zu entfachen, auf dem mehr als 60 Nationen vertreten seien.

Crew-Mitgliedern droht Rauswurf – ohne Lohn!

Und die Reederei nimmt diese Regelungen sehr ernst. Wenn sich zwei Crew-Mitglieder verkrachen, ständig diskutieren und gar bei Zurechtweisung auf ihren Meinungen beharren, drohe laut Bruns quasi ein Rauswurf. Die Betroffenen werden ohne Bezahlung nach Hause geschickt.