40 Jahre Ehe und zwei runde Geburtstag. Stephen Cassidy (60) und seine Frau Carol (60) haben mit ihrer ersten Reise nach dem Corona-Lockdown so einiges nachholen wollen. Das britische Ehepaar entschied sich für eine zweiwöchige Luxus-Kreuzfahrt nach Norwegen zum Preis von satten 3.598 Pfund (umgerechnet rund 4.200 Euro).
Das Ehepaar konnte nicht ahnen, dass ihre Kreuzfahrt in einem Desaster enden sollte. Und das nur, weil Stephen Cassidy den Arzt an Bord um Rat gefragt hatte, berichtet die britische „Daily Mail“.
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Kreuzfahrt: Bitterer Verdacht an Bord
Demnach habe der 60-Jährige den Bord-Arzt aufgesucht, weil er Schmerzen in seinem Bein verspürte. Er habe bereits in der Vergangenheit mit seinem Ischiasnerv zu tun gehabt und sei davon ausgegangen, dass die Schmerzen von dort ins Bein strahlen könnten. Doch der Arzt habe eine ganz andere Theorie verfolgt.
„Er sagte mir, dass ich eine Infektion in meiner künstlichen Hüfte habe, die böse enden könnte.“ Aus seiner Sicht seien bildgebende Untersuchungen zwingend erforderlich und möglicherweise sogar eine Operation notwendig. Zunächst habe der Arzt ihm eine intravenöse Antibiose verordnet. Kostenpunkt: 2.400 Pfund (rund 2.800 Euro). Drei Tage später sei er darüber informiert worden, dass er nun gemeinsam mit zwei anderen Passagieren mit einem Hubschrauber von Bord abgeholt werde.
Kreuzfahrt endet im Desaster
Zehn Minuten später habe er sich an Deck befunden und habe sich von seiner Frau verabschieden müssen. Im Krankenhaus dann die unglaubliche Erkenntnis. Die Ärzte an Land teilten ihm mit, dass er lediglich eine Zerrung habe. „Ich habe nicht mal einen Chirurgen gesehen und es waren auch keine aufwendigen Untersuchungen notwendig“, beschwerte sich Stephen Cassidy.
Nicht nur er, sondern auch die beiden anderen Kreuzfahrt-Urlauber hätten eine falsche Diagnose erhalten. Sie seien alle drei ohne Behandlung aus der Klinik entlassen worden. Das Kreuzfahrt-Schiff hatte die Reise derweil ohne das Trio fortgesetzt. „Es hat meinen Urlaub ruiniert und mich ein Vermögen gekostet, wieder nach Hause zu kommen“, so der Urlauber, der nun seine Verluste bei „Princess Cruises“ geltend machen will.
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Auf Nachfrage der britischen Zeitung hat sich die Reederei nicht im Detail zu dem Fall äußern wollen. Die Anschuldigungen seien aber haltlos.