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Flughafen München: Klimakleber blockieren Rollfeld ++ Airport lahmgelegt

Klimaprotest am Samstagmorgen am Flughafen München. Zahlreiche Aktivisten klebten sich fest und sorgten für Chaos.

Großeinsatz wegen Klima-Klebern am Flughafen München. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zwischenfall am Flughafen München am frühen Samstagmorgen (18. Mai). Dort haben mehrere Klimaaktivisten Zufahrten beider Terminals und Rollbahnen blockiert.

„Der Flughafen ist geschlossen aus Sicherheitsgründen, weil sich Klimaaktivisten auf den Rollbahnen festgeklebt haben“, teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Flughafen München mit. Dahinter steckt offenbar die „Letzte Generation“. Mehrere Mitglieder kletterten nach eigenen Angaben im Morgengrauen über die Zäune, um sich dann auf dem Asphalt festzukleben.

Flughafen München von Klimaklebern lahmgelegt

Dass es ausgerechnet diesen Samstag trifft, dürfte kein Zufall sein. Denn in Bayern haben am Freitag die Pfingstferien begonnen. Dementsprechend rechnete der Flughafen München am Wochenende mit deutlich mehr Passagieren (350.000) als an einem üblichen Wochenende. Erhöhte Aufmerksamkeit war der „Letzten Generation“ also garantiert.


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Nach Angaben eines Flughafensprechers waren durch die Blockade ab 5 Uhr zunächst nur geplante Landungen betroffen. Denn am Flughafen München dürfen Flieger erst ab 6 Uhr abheben. Die anfliegenden Maschinen seien auf andere Flughäfen umgeleitet worden. Einsatzkräfte begannen sofort damit, die Aktivisten vom Rollfeld zu entfernen. Sie wurden zunächst festgenommen. Der Flugverkehr konnte schließlich nach etwa zwei Stunden wieder anlaufen.

Großeinsatz wegen Klima-Klebern am Flughafen München. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das steckt hinter dem Protest am Flughafen München

Im Netz kursieren mehrere Videos der „Letzten Generation“, die mit der Aktion für den Schutz des Klimas einsetzen will. Nach eigenen Angaben sollen sechs Aktivisten auf das Flughafen-Gelände eingedrungen sein und sich dann in Zweiergruppen an unterschiedlichen Stellen des Airports niedergelassen haben.

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Hintergrund der Protestaktion sei, dass der Flugverkehr knapp zehn Prozent der deutschen Verantwortung für die Erderhitzung ausmache. „Es kann nicht sein, dass sich ärmere Menschen aus Kostengründen für’s Fliegen entscheiden und sich dann schämen müssen“, kritisierten die Klimaaktivisten den Verzicht des Staates auf Kerosin- und Mehrwertsteuer in der Flugbranche. Sie fordern ein entschiedeneres Durchgreifen der Politik angesichts des Klimawandels.

Nancy Faeser hatte hingegen wenig Verständnis für den Protest: „Solche kriminellen Aktionen gefährden den Flugverkehr und schaden dem Klimaschutz, weil sie nur Unverständnis und Wut hervorrufen.“ Die Bundesinnenministerin verlangte: „Die Täter müssen konsequent verfolgt werden, die Schutzmaßnahmen am Flughafen überprüft werden.“



Es ist nicht das erste Mal, dass die „Letzte Generation“ den Flughafen München blockiert. Schon 2022 gab es einen ähnlichen Vorfall. Auch in Berlin, Hamburg und Düsseldorf kam es bereits zu vergleichbaren Protesten. (mit dpa)