Veröffentlicht inVermischtes

eAU-Irrsinn! Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sorgt für Chaos – diese Regeln sind entscheidend

Die eAU ist für viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber seit dem 1. Januar 2023 verpflichtend. Diese Regeln solltest du kennen.

© IMAGO / Bihlmayerfotografie

7 Versicherungen, die wichtig sind

Ob in Partnerschaft, Familie oder alleinstehend – es gibt Versicherungen, die einfach jede:r haben sollte. Wir zeigen, welche das sind.

In Deutschland mussten sich Arbeitnehmer, Arbeitgeber und auch die gesetzlichen Krankenkassen zum Jahreswechsel auf die eAU einstellen. Doch ganz so neu ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung doch nicht. Immerhin gab es bereits seit Beginn 2022 eine Testphase. Nun ist sie aber verpflichtend.

Der gelbe Schein ist für viele Deutsche jetzt also Geschichte, doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn es nicht Ausnahmen von der Regel gäbe. So ist es selbstredend auch bei der eAU. Wir klären auf, wer diese ausstellt und wer sie nicht bekommt.

eAU seit dem 1. Januar 2023 verpflichtend

Eigentlich könnte man meinen, dass die eAU nur Vorteile für Arbeitnehmer mit sich bringt. Immerhin müssen keine Krankschreibungen mehr in Papierform mitgenommen werden. Der Arbeitgeber ruft diese direkt online bei der Krankenversicherung ab. Dennoch sorgt das neue Verfahren für Chaos. Deutsche fragen sich beispielsweise, ob alle Ärzte eine eAU bescheinigen und wer überhaupt eine bekommt.

Und diese Fragen stellen sie sich nicht ohne Grund. Denn nicht alle Ärzte dürfen eine solche Bescheinigung erteilen. Sie müssen dafür nämlich ein Vertragsarzt sein (d.h., dass sie die Behandlungen von gesetzlich Versicherten mit den Krankenkassen abrechnen können). Ärzte, die eigentlich nur Privatpatienten behandeln, sind oft keine Vertragsärzte. Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, wer eine eAU braucht.

DIESE Versicherten brauchen eine eAU

Nicht alle Arbeitnehmer bekommen beziehungsweise brauchen eine eAU. Aktuell sind nur gesetzlich Versicherte davon betroffen – Privatversicherte dementsprechend nicht. Doch auch bei gesetzlich Versicherten bekommen nicht alle Arbeitnehmer elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Für Folgende gilt die Einführung nicht:

  • bei Krankschreibung von einem Arzt im Ausland (insbesondere relevant bei Grenzgängern und im Urlaub)
  • für geringfügig Beschäftigte (Minijobber) in Privathaushalten,
  • bei Krankschreibung in Rehabilitationseinrichtungen
  • bei Krankschreibung wegen Mutter-Kind-Kur
  • bei „Krankschreibung“ wegen Erkrankung des Kindes (für den Bezug von Kinderkrankengeld)
  • für gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer, deren Arbeitsunfähigkeit durch einen Arzt festgestellt wurde, der nicht an der vertragsärztlichen Versorgung teilnimmt (also bei Krankschreibung von einem Privatarzt)

In diesen Fällen bleibt es bei dem bisherigen Prozedere, also bei Verpflichtung des Arbeitnehmers, dem Arbeitgeber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Papierform vorzulegen. Übrigens kann auf Wunsch auch trotz einer eAU zusätzlich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in gedruckter Form ausgestellt werden. Die Arbeitgeber sind aber dazu verpflichtet die Daten der eAU abzurufen und können dementsprechend nicht von dir verlangen, eine normale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorzulegen. Außer eine der genannten Ausnahmen trifft auf dich zu.


Weitere News:


Im Gegensatz zu den Arbeitgebern sind die Arbeitsagenturen offenbar noch nicht dazu verpflichtet und verlangen auch weiterhin eine ausgedruckte Krankmeldung, ansonsten können Leistungen gekürzt oder gestrichen werden. Ab wann die Jobcenter ebenfalls die eAU akzeptieren werden, erfährst du hier.>>>