Wer mit der Deutschen Bahn reist, muss oft einiges über sich ergehen lassen. Zahlreiche Verspätungen, Ausfälle und kurzfristige Fahrplanänderungen haben so manchen Deutschen schon viele Nerven gekostet. Anfang des Jahres hatte sich die Deutsche Bahn im Fernverkehr eine Pünktlichkeitsquote von 70 Prozent zum Ziel gesetzt. Erreicht wurden nur 64 Prozent.
Das hat nicht nur Auswirkungen auf die vielen Fahrgäste, sondern auch auf den Bahnverkehr in unseren Nachbarländern. Vor allem ein Land zieht jetzt die Reißleine.
Deutsche Bahn: Schweiz wehrt sich gegen Zugverspätungen
Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr mit der Schweiz ist der Frust der Schweizer schon lange spürbar. „Deutschland ist unser Sorgenkind“, sagte Peter Füglistaler, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, im vergangenen Jahr der Deutschen Presse-Agentur. Jeder zweite Zug aus Deutschland sei unpünktlich. Und das hat gravierende Folgen: Im ersten Quartal dieses Jahres stoppten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) elf Prozent aller deutschen Züge auf der Strecke München nach Zürich an der Landesgrenze. Sie durften nicht weiterfahren, wie das Bundesverkehrsministerium der „Süddeutschen Zeitung“ mitteilte.
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Damit sich die vielen Verspätungen der Deutschen nicht auf das Schweizer Schienennetz auswirken, werden deutlich verspätete Züge an der Grenze konsequent gestoppt und müssen umkehren. Die Fahrgäste müssen dann an der Grenze aussteigen und in das Schweizer Schienennetz umsteigen.
Auf der Strecke Freiburg – Basel mussten sogar 12,4 Prozent der Züge wegen Verspätung umkehren. Im Vergleich zu 2023 haben sich die Zahlen sogar noch verschlechtert. Im Gegensatz zur Deutschen Bahn haben die Züge der Schweizer Bahn eine sehr hohe Pünktlichkeitsquote.
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Als Gründe für die massiven Verspätungen nennt die Deutsche Bahn vor allem die marode Infrastruktur und die damit verbundenen zahlreichen Baustellen. Aufgrund eines Investitionsstaus in vielen Bereichen ist das Netz veraltet und störanfällig. Deutlich besser sieht es dagegen in der Schweiz aus. Daher dürfen viele verspätete Fernverkehrszüge nicht mehr in unser Nachbarland einfahren.