Sie ist längst zum Aufreger der Nation avanciert: die Deutsche Bahn! Berühmt-berüchtigt als das deutsche Pannen-Unternehmen schlechthin. Fahrten ohne Verspätungen sind selten, dazu kommen Schienennetze, die einer Dauerbaustelle gleichen. Keine Frage: Wer mit der Deutschen Bahn unterwegs ist oder sein muss, braucht Nerven aus Drahtseilen.
Doch nicht nur Millionen Pendler leiden. Auch private Regionalbetreiber, die auf die Deutsche Bahn angewiesen sind, laufen Sturm. Neuestes Beispiel: die Bayerische Regiobahn (BRB). Geschäftsführer Arnulf Schuchmann fährt schweres Geschütz auf, sagt gegenüber dem BR: „Das System ist am Ende!“ RUMMS!
Deutsche Bahn: Wegen Verspätungen – jetzt kommt herbe Kritik von Partner!
Die BRB aus Bayern bedient normalerweise die Strecke zwischen Weilheim und Peißenberg. Doch seit Ende Februar können auf dem Abschnitt im Oberland keine Züge fahren. Die Strecke wurde gesperrt, nachdem ein Bahndamm abgerutscht war. Auf mehreren Kilometern musste neue Gleise und Schwellen verlegt werden. Und dann ging es mit Brückenbauarbeiten fast nahtlos weiter.
Eigentlich wollte die Deutsche Bahn längst mit den Arbeiten fertig werden. Pendler hatten sich auf einen Wiederbetrieb eingestellt – doch, Pustekuchen! Noch immer geht nichts! Denn am späten Abend erhielt BRB-Chef Schuchmann die Nachricht, dass eine Baumaschine der DB kaputtging. Also ging der Zugverkehr noch immer nicht weiter. Image-Schaden inklusive…
„Gehört abgeschafft“
Um Reparaturen und Baustellen kümmert sich die zur Bahn gehörende DB Infra Go AG. Die Bahn teilt gegenüber dem BR mit: „Uns ist bewusst, dass Verzögerungen von Bauarbeiten eine Belastung darstellen. Dies ist auch aus unserer Sicht unbefriedigend und wir möchten uns dafür entschuldigen.“ Dabei sind private Zugunternehmen wie die BRB auf die Schienen-Infrastruktur der Deutschen Bahn angewiesen.
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Kein Einzelfall, wie Schuchmann erzählt. Der Manager: „Scheinbar arbeitet man bei DB Infra Go nur von Montag bis Freitag.“ Dabei sei an einem Samstag eine Gleisabsenkung gemeldet worden, die Strecke wurde gesperrt, es musste schnell gehandelt werden. Die DB-Arbeiter kamen aber erst am Montag vorbei. Und dann wurden an einer anderen Baustelle und zwei Wochen Streckensperrung festgestellt, dass nur die Hälfte von erforderlichen Bahnschwellen vorlag. Schuchmann: „Jedes private Unternehmen wäre bei so einer Organisation schon lange pleite. Im Grunde gehört der Laden abgeschafft. Ich wüsste nur nicht, wer es sonst machen sollte.“