Immer wieder unterschätzen Reisende die Gefahren an Bahngleisen. Das belegen traurige Beispiele der letzten Tage. Menschen wurden verletzt, weil sie die Sicherheitshinweise nicht beachteten und von Zügen der Deutschen Bahn, Flixtrain oder anderen Eisenbahn-Unternehmen erfasst wurden.
Der Bremsweg eines Zuges ist deutlich länger als bei Autos. Lokführer haben in Gefahrensituationen daher trotz Vollbremsung kaum eine Chance, noch rechtzeitig zum Stehen zu kommen. In Stuttgart kam es deshalb zu gleich zwei tragischen Unfällen kurz vor Weihnachten.
Deutsche Bahn, Flixtrain und Co: Tragische Unfälle kurz hintereinander
Um Weihnachten herum ist das Fahrgastaufkommen oftmals noch größer als üblich. Viele Menschen wollen ihre Familie über die Feiertage besuchen. Auf den Bahnsteigen wird es voll und beim Warten auf den Zug, kam es nun vermehrt zu tragischen Unfällen. An jedem Bahngleis wird gewarnt, die Sicherheitsmarkierungen nicht zu überschreiten und bis Eintreffen des Zuges genügend Abstand zu den Gleisen zu lassen.
Am Bahnhof Bad Cannstatt stürzte ein Mann am 23. Dezember aus bislang ungeklärter Ursache vor eine einfahrende S-Bahn. Rettungskräfte versuchten den 33-Jährigen noch zu reanimieren, doch er verstarb vor Ort. Ein ähnliches Schicksal traf auch einen 60-Jährigen am Stuttgarter Hauptbahnhof wenige Tage zuvor. Der ältere Mann wollte noch seinen kurz vor der Abfahrt stehenden Flixtrain erwischen. Während seine Begleiter noch schafften, in den rollenden Zug einzusteigen, kam er selbst zu Fall. Dabei geriet der 60-Jährige zwischen Zugwaggon und Bahnsteig, erlitt dadurch tödliche Verletzungen und starb.
Polizei warnt vor leichtsinnigem Verhalten
Ein Senior verlor in Hamburg scheinbar das Gleichgewicht und zwischen die Bahnsteigkante und dem stehenden IC. Er zog sich stark blutende Kopfverletzungen zu, hatte jedoch das Glück, dass eine Ärztin zufällig vor Ort war. Sie leistete Erste Hilfe und ein Rettungswagen brachte den 79-Jährigen anschließend ins Krankenhaus. Anlässlich dieser Unfälle warnt die Bundespolizei nochmal eindringlich: „Häufig kommt es an Bahnanlagen durch leichtsinniges Verhalten zu schweren Unfällen, mit lebensgefährlichen Verletzungen.“
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Reisende sollten daher alle Sinne geschärft haben und sich nicht zu nah an den Gleisen aufhalten. Vorbeirauschende Züge hätten oftmals eine Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern auf dem Tacho. Durch den Luftsog können unmittelbar an der Bahnsteigkante befindliche Gegenstände in Bewegung geraten und zu gefährlichen Luftgeschossen werden.