Die Deutsche Bahn steht in der Kritik. Der Grund dafür ist der DB Navigator: die App für die Fahrauskunft und den Kauf von Fahrkarten.
Und zwar hat der Verein Digitalcourage e.V. Bedenken, was den Umgang mit den Daten der Kunden anbelangt. Die Deutsche Bahn weist die Vorwürfe allerdings vehement zurück.
Deutsche Bahn: Verein kritisiert Datenweitergabe
Der Verein Digitalcourage e.V. wirft dem Verkehrsunternehmen vor, Kundendaten über die App an Drittanbieter weiterzuleiten. „Das Tracking in der Bahn-App ist ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht“, behauptet der Verein auf seiner Webseite. Auch auf „bahn.de“ geschehe die Nachverfolgung der Kunden.
Selbst wer „nur erforderliche Cookies“ in der App zustimme, gebe seine Daten an zehn Dienstleister weiter. „Gerade weil viele Menschen auf das Bahnfahren angewiesen sind, muss die Bahn ihren Service anbieten, ohne unsere Daten an Google und Co. auszuliefern“, fordert der Verein und hat nun Klage eingereicht.
Deutsche Bahn reagiert: Kundendaten seien sicher
Das Unternehmen weist alle Vorwürfe von sich. Die Kundendaten seien sicher, die Cookies würden datenschutzkonform eingesetzt. DB würde keine Kundendaten an Drittanbieter weiterleiten. Die Dienstleiter, mit denen die Firma zusammenarbeite, würden „nicht in eigenem Interesse“ handeln und wären damit keine Dritte im Sinne der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Die Daten würden ausschließlich für notwendige Funktionen genutzt, um die „Stabilität der App“ zu gewährleisten. „Verarbeitet werden dabei keine identifizierenden personenbezogenen Informationen, sondern nur pseudonymisierte Daten, die sich für den einzelnen Anbieter isoliert als anonyme Dateninhalte darstellen“, stellt DB klar.
Eine Verwendung zu Werbezwecken seitens der Dienstleister sei nicht möglich und auch keine Verfolgung der Kunden über die App oder die Webseite der Bahn hinaus.
Deutsche Bahn geht auf Kritiker zu
„Weder auf unsere fachlichen Ausführungen noch auf unser Gesprächsangebot hat der Verein Digitalcourage bis heute reagiert“, stellt eine Sprecherin fest. „Wir nehmen die öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten des Vereins einschließlich der jetzt angekündigten Klage mit Befremden zur Kenntnis.“
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Die DB sei sich ihrer Verantwortung gegenüber den Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern bewusst. Daher suche sie bei der Einhaltung der DSGVO stets Hilfe bei den eigenen und bei unabhängigen Sicherheitsexperten und Datenschützern.