Nicht schon wieder! Bereits am Freitag (2. Februar) steht der nächste große Bahnstreik an. Diesmal will die Verdi in fast allen Bundesländern den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bestreiken. Das hat die Gewerkschaft am frühen Montagnachmittag (29. Januar) verkündet.
Beinahe deutschlandweit dürfte es an dem Tag zu Einschränkungen im Bahn- und Busverkehr kommen. Der Warnstreik kommt gerade kurz nachdem der Streik der GDL frühzeitig beendet wurde (wir berichteten).
Bahnstreik in Deutschland: Nur Bayern ist raus
Zwar hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gerade eine Friedenspflicht mit der Deutschen Bahn beschlossen, die bis zum 3. März, gilt, doch schließt die Verdi nicht mit ein. Diese hat nun am Montag angekündigt, am Freitag den kompletten ÖPNV in Deutschland bestreiken zu wollen – außer in Bayern.
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Busse, Straßen- und U-Bahnen sollen aber in den restlichen Bundesländern den ganzen Tag über stillstehen. S- und Regionalbahnen sind davon nicht betroffen.
„Da jetzt in allen Bundesländern Tarifverhandlungen stattgefunden haben und ohne Ergebnis geblieben sind, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um mehr Druck auf die Arbeitgeber zu machen“, erklärte die Vize-Verdi-Vorsitzende Christine Behle die Entscheidung.
Diese Verkehrsbetriebe beteiligen sich am Warnstreik
Laut Verdi sind mehr als 130 Verkehrsunternehmen in den jeweiligen Städten und Landkreisen von den laufenden Tarifrunden betroffen – und mit ihnen 90.000 Angestellte. So wird zwar in allen Bundesländern gleichzeitig verhandelt, doch geht es teils um verschiedene Forderungen.
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Hauptsächlich werden die Manteltarifverträge verhandelt, die die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten festlegen. In Brandenburg, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen geht es zudem auch um höhere Löhne. Allgemein gäbe es zu wenig Arbeitskräfte im Nahverkehr, sagt die Verdi, was zu einem „unglaublichen Druck auf die Beschäftigten“ führe.
„Die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV haben immer mehr zugenommen, der Arbeitsdruck wird immer größer“, so die Gewerkschaft. „Es müssen also schnell Lösungen gefunden werden, um eine Entlastung herbeizuführen.“ Das unterstützt auch die Bewegung Fridays for Future. „Wir alle brauchen einen verlässlichen Nahverkehr, mit dem wir sicher und günstig zur Arbeit, in den Club oder nach Hause kommen“, sagt Sprecherin Darya Sotoodoh ihre Unterstützung an. (mit dpa)