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Aldi, Lidl, Rewe und Co: Übler Etikettenschwindel? Kunden könnten hinters Licht geführt werden

Einige Hersteller bei Aldi, Lidl, Rewe & Co. nehmen es mit den Etiketten nicht so eng. Kunden denken sich ihren Teil und liegen oft daneben.

Aldi, Lidl, Rewe & Co.
© IMAGO / Martin Wagner

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Kennzeichnungen wie „Aus der Region“ oder „aus Deutschland“ sind für Kunden von Aldi, Lidl, Rewe und Co. eigentlich ein Indiz für Qualität. Sie glauben, damit die heimische Landwirtschaft zu unterstützen, frische Ware auf kurzen Transportwegen zu bekommen und damit einen Beitrag zur Umwelt beisteuern zu können.

Immerhin 76 Prozent der Händler legen großen Wert auf eine regionale Herkunft bei Wurst- und Fleischprodukten (Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)).

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Doch wie die Verbraucherzentrale Hamburg aufgedeckt hat, versteckt sich dahinter oft eine große Lüge. Meist seien die Produkte gar nicht tierfreundlicher oder umweltfreundlicher als andere. Es geht schon los mit dem Begriff „Region“, die mancher Hersteller, der bei Aldi, Lidl, Rewe und Co. Produkte anbietet, extrem ausdehnt.

Aldi, Lidl, Rewe und Co: Kunden an der Nase herumgeführt

Kommt die Holsteiner Wurst aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder doch Mecklenburg-Vorpommern? Das geht aus den Infos auf der Verpackung nicht hervor. Ob es also wirklich regional ist, kann der Kunde nicht beurteilen. QR-Codes auf Fleischprodukten sollen eigentlich für mehr Transparenz sorgen, bieten aber oft wenig konkrete Informationen über den Ort der Schlachtung und der Weiterverarbeitung des Fleisches hinaus. Woher das Tier aber stammt, bleibe oft unklar, so die Verbraucherzentrale.


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Und selbst die Herkunft der Futtermittel kann mitunter in Übersee liegen. Mais und Weizen kämen oft noch aus Europa, Soja könnte nach Anfragen der Experten sogar oft aus Südamerika stammen. So viel zur vermeintlichen Regionalität und damit verbundenen Umweltfreundlichkeit.

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„Wir finden, dass die Regional-Werbung in diesem Fall ad absurdum geführt wird, denn relevante Umweltschäden durch die Futtermittelproduktion werden mit importierten Ernteerzeugnissen einfach ausgelagert“, lautet das Urteil der Verbraucherzentrale Hamburg.

Verbraucherzentrale gibt Rat

Und auch mit dem letzten Mythos räumt die Verbraucherzentrale auf: Regional bedeutet nicht unbedingt, dass die Tiere auch besser gehalten werden. Bei vielen Herstellern ginge die es kaum über die gesetzlichen Mindeststandards und die Haltungsform 2 hinaus. Bei anderen fehlt diese Angabe sogar gänzlich.


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„Cleveres Marketing statt besserer Qualität“ lautet somit das Fazit der Experten. Regional heißt nicht gleich besser. Kunden sollten daher lieber darauf achten, ob hinter den Produkten wirklich kleiner Höfe stecken. Und die Haltungsformen 3 bis 4 sollten ebenfalls darauf gekennzeichnet seien. Und wer sich an die Formel „Klasse statt Masse“ hält, lebe eh gesünder.