Veröffentlicht inVermischtes

Aldi, Lidl & Co.: Trotz Inflation weiter billig beim Discounter einkaufen? Experte wagt Prognose

Aldi, Lidl & Co.: Trotz Inflation weiter billig beim Discounter einkaufen? Experte wagt Prognose

5FA8B000F8D59537.jpg

Günstig Einkaufen: 10 Tipps zum Geld sparen im Supermarkt

Aldi, Lidl & Co.: Trotz Inflation weiter billig beim Discounter einkaufen? Experte wagt Prognose

Günstig Einkaufen: 10 Tipps zum Geld sparen im Supermarkt

Wir alle freuen uns, wenn wir beim Einkaufen etwas Geld sparen können. 10 Tipps, wie man günstig einkauft

Während der Corona-Pandemie haben Discounter wie Aldi, Lidl und andere Märkte an ihrem Sortiment geschraubt. Denn viele Kunden wollten am besten alles in einem Geschäft bekommen, um den Viren weniger ausgesetzt zu sein, und kauften nicht mehr zwangsläufig in dem günstigsten Geschäft ein.

Jetzt könnte sich das Blatt für Discounter wie Aldi, Lidl und Co. aber ändern. Der derzeitige Inflationsschub, ausgelöst durch Corona und den Ukraine-Krieg, dürfte mehr Kunden in günstigere Lebensmittelmärkte locken.

Aldi, Lidl und Co. könnten mehr Kunden bekommen

Das vermutet der Handelsexperte Frank Küver vom Marktforschungsunternehmen NielsenIQ und sagt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „In den nächsten Jahren wird der Preis beim Einkauf wieder eine viel größere Bedeutung haben.“

Zuerst hatte Theo Albrecht den Lebensmitteleinkauf billiger gemacht und damit Milliarden verdient. Zusammen mit seinem Bruder Karl erfand der am 28. März 1922 in Essen geborene Aldi-Gründer den Lebensmittel-Discounter und lehrte Supermärkte das Fürchten.

Ausgerechnet zum 100. Geburtstag des 2010 verstorbenen Unternehmers könnte der ausgelöste Inflationsschub der Jahrhundertidee der Brüder neuen Schub verleihen.

Aldi: Albrecht-Brüder entwickelten neues, günstiges Konzept

Als Karl und Theo Albrecht nach dem Zweiten Weltkrieg in Essen das elterliche Lebensmittelgeschäft übernahmen und Aldi (Albrecht Diskont) erfanden, brachten sie damals mit im Lebensmittelhandel üblichen Konventionen. In den ersten Aldi-Läden ging es spartanisch zu: Die Auswahl war klein ,präsentiert wurde die Ware schmucklos in Kartons auf Paletten gestapelt unter kaltem Neonlicht. Markenartikel suchte man vergebens.

„Auf den ersten Blick wirkt die Idee – die Konzentration auf den Preis und auf möglichst effektive Abläufe – vielleicht nicht sonderlich spektakulär, aber in Verbindung mit dem Willen, das eigene Modell immer weiter zu verbessern, ist daraus etwas ganz Großes entstanden: ein ganz neues Ladenkonzept, das weltweit funktioniert“, sagt Küver.

————————————

Noch mehr News zu Aldi, Lidl und Co.:

————————————-

Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sicherten sich Aldi, Lidl, Penny und Co. mit dem von den Albrechts erfundenen und dann immer weiter verfeinerten Discount-Modell einen Großteil des Marktes. Nach aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK kamen die Discounter im vergangenen Jahr auf einen Marktanteil von fast 35 Prozent. Zum Vergleich: Auf Supermärkte entfielen knapp 30 Prozent des Geschäfts, auf SB-Warenhäuser 12 Prozent und auf den Fachhandel 15 Prozent der Umsätze. Den Rest teilten sich Drogeriemärkte und Online-Anbieter.

Und auch weltweit konnten die Billiganbieter mit ihrem Konzept punkten. „Das Discount-Modell ist der größte Exporterfolg des deutschen Handels“, so Experte Küver. Egal ob in Frankreich, Italien den USA oder gar Australien – fast überall können Reisende aus Deutschland heute Filialen der einen oder anderen Discountkette finden. Der Lidl-Mutterkonzern, die Schwarz-Gruppe, ist dank der weltweiten Expansion seiner Discount-Tochter nach eine aktuellen Marktuntersuchung des Beratungsunternehmens Deloitte zum viertgrößten Einzelhändler der Welt aufgestiegen. Aldi folgt auf Rang 8.

Aldi, Lidl und Co.: Discounter können massives Comeback erleben

Die Corona-Pandemie erwies sich allerdings als Herausforderung für die Discounter. „Die Kunden wollten aus Angst vor einer Ansteckung möglichst alles in einem Laden einkaufen – und der Preis war dabei nicht mehr so wichtig“, beschrieb Küver die Entwicklung. Dadurch verloren die Billiganbieter in den beiden Corona-Jahren spürbar Marktanteile an die Supermärkte mit ihrem viel größeren Angebot.

Doch die nächsten Jahre könnten nach Einschätzung von Küver ein „Wachstums-Comeback der Discounter“ bringen. Auslöser dafür seien die durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg verursachten spürbaren Preissteigerungen bei vielen Produkten des täglichen Bedarfs.

„Die hohen Inflationsraten im Moment haben das Potenzial, das Einkaufsverhalten genauso stark zu verändern, wie es zuvor Corona getan hat“, meinte Küver. „Die Discounter könnten dadurch wieder Marktanteile gewinnen.“ Denn günstige Preise sind nun einmal ihre Kernkompetenz von Aldi, Lidl und Co. (dpa)