- Der Vorsitzende eines Fußballvereins entfernte ein ausländerfeindliches AfD-Wahlplakat vor dem Vereinsgelände
- Seine Begründung: In dem Verein sollen Kinder aller Nationalitäten und Religionen gemeinsam Spaß am Sport haben
- Sein Facebook-Post wurde tausende Male geteilt und kommentiert
Heiko Senking hatte die Nase gestrichen voll. Der Vorsitzende des TuS Ebstorf (Niedersachsen) wollte das geschmacklose Wahlplakat der AfD nicht mehr länger vor dem Gelände „seines“ Fußballvereins hängen sehen.
„Neue Deutsche? Machen wir selber“, steht auf dem Plakat, das eine hellhäutige, blonde Frau zeigt, die hochschwanger ist. Die Message dahinter ist klar: Wir wollen keine Zuwanderung.
Häme und Spott gab es übrigens auch für Alice Weidel nach ihrem Abgang aus der ZDF-Sendung „Wie geht’s, Deutschland?“. Hier die heftigen Reaktionen.
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„Ziel ist der gemeinsame Sport“
„Der Grund meiner Entnahme des Schildes ist sehr einfach formuliert“, beginnt Senking seine Ausführungen in einem emotionalen Facebook-Post, der mittlerweile tausende Male geteilt und kommentiert wurde.
Senking weiter: „Der TuS Ebstorf besteht wie alle Sportvereine Deutschlands zu einem großen Teil aus Menschen mit Migrationshintergrund, verschiedener Religionen, sind schwul oder lesbisch und was auch sonst immer. Das gemeinsame Ziel aller ist der gemeinsame Sport, der Spaß und auch hier und da der Erfolg.“
„Gezielte Provokation!“
Senking wurde mehr als deutlich: „Es war für mich als erster Vorsitzender des TuS Ebstorf unerträglich, dass meine Mitglieder, die wie vorgenannt, in jeglicher Hinsicht kunterbunt gemischt sind, an diesem Schild vorbei in die Geschäftsstelle gehen mussten. Meiner Meinung ist das eine gezielte Provokation, die ich nun abgestellt habe.“
Speziell in ländlichen Regionen wittert die AfD bei der anstehenden Bundestagswahl eine große Chance. Dort kämpft die rechtspopulistische Partie besonders stark um Wählerstimmen.
Zumindest in Ebstorf wird es die AfD bei diesem Vorhaben in den kommenden Wochen offenbar nicht allzu leicht haben…