Es ist heraus: Prinz William wird seiner Kate am morgigen Freitag sein Ja-Wort in einer dunkelroten Uniform der britischen Armee geben. Und Kates Ehering wurde aus walisischem Gold gefertigt, das die Queen ihrem Lieblingsenkel schenkte.
London.
Über Nacht haben Floristen die Londoner Westminster Abbey in einen englischen Landhausgarten verwandelt: Ahornbäume, Buchen und Flieder werden die Trauung von Prinz William und Kate Middleton umrahmen. Mit einer makellos hergerichteten Paraderoute, geputzten Pferden, Flugzeugen und polierten Uniformknöpfen ist alles für den großen Tag bereit.
Die Gästeliste: Prinz Charles hat eine Menge Leute eingeladen, die viel Geld und Macht haben, darunter Jürgen Pierburg, Chef des Neusser Vergaserherstellers DVG, einen US-Milliardär, König Mswati III. aus Swasiland und Jon Zammett, PR-Chef von Audi. Ärgern muss sich Kate über ihren Schwiegervater dennoch nicht – immerhin hat die Abbey 1900 Sitzplätze.
Aus Bucklebury, dem Heimatdorf der Braut, sind Postbote, Fleischer, Pub-Inhaber und aus Ober-Bucklebury die Supermarktbesitzer eingeladen. Prinz William hat zwei Soldatenwitwen auf die Gästeliste gesetzt, auch eine ehemalige Obdachlose, deren Schicksal ihn bei „Centrepoint“ berührt hat – eine Organisation, die er unterstützt. Kates Ja-Wort lauschen auch Elton John und sein Mann, die Beckhams, Mr. Bean (Rowan Atkinson) und Madonnas Ex, Guy Ritchie.
Ebenso spannend ist aber auch die Liste der Nicht-Eingeladenen: Tony Blair, Gordon Brown, Sarah Ferguson, die Obamas, Paul McCartney, Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling, Bundespräsident Christian Wulff …
Ein neckischer Federschmuck
Der Dress Code: Willkommen in einem Labyrinth aus Fallstricken! Erlaubt sind Uniform, „morning suit“ (in Deutschland ein Cutaway oder Gehrock, kein Stresemann) und „lounge suit“ (Büroanzug). Gerade die Tatsache, dass es verschiedene Optionen gibt, macht die Kleiderfrage extrem vertrackt. Der deutsche Botschafter in London, Georg Boomgarden, trägt auf jeden Fall einen „Cut“. Premier David Cameron, der erst einen seiner Alltagsanzüge tragen und damit sein großbürgerliches Image abstreifen wollte, hat mittlerweile eine Kehrtwende gemacht – auch er kommt nun im Gehrock.
Während es die Herren schwer haben, gleicht die Wahl der Damengarderobe einem wahren Fashion-Albtraum. Hut ist Pflicht, aber auch „Fascinator“ darf sein – ein neckischer Federschmuck, der befestigt auf einem Haarreif in die Frisur gesteckt wird. Da der Anlass, gelinde gesagt, wichtig ist, darf der Fascinator keinesfalls zu klein sein, sondern muss, wie auch bei Ascot, „substanziell“ daherkommen. Eines ist sicher: Bei den vielen bodenlangen Kleidern der Gäste wird sicher so manches schräge Outfit dabei sein.
Auf dem Kopf hat der Prinz eine Feldmütze
Was die Braut trägt: Die ewige Frage, auf die es bis heute um 12 Uhr keine befriedigende Antwort gibt – außer: Die Braut wird ein Kleid tragen. Es wird weiß und bodenlang sein. Es wird gewiss nicht aus billigem Polyester, sehr wohl aber mit Ärmeln gestaltet sein. Als Designer waren alle großen Labels der Hauptstadt im Gespräch. Das neueste Gerücht lautet, dass Kate ihr Kleid selbst entworfen haben könnte. Die Wahrheit ist jedoch ein Staatsgeheimnis! Kleiner Trost: Jeder, der am Fernseher zuschaut, wird das Kleid noch vor dem Bräutigam sehen. Was man weiß: William wird zur Trauung in einer dunkelroten Uniform der britischen Armee kommen, die auch die Buckingham-Wachen tragen. Auf dem Kopf wird er eine Feldmütze tragen.
Und natürlich Kates Ehering: Er ist aus walisischem Gold gefertigt, das Königin Elizabeth II. ihrem Enkel Prinz William kurz nach der Verlobung mit Kate im November eigens dafür geschenkt hat. Gestern hat der Palast mitgeteilt, dass der Ring von dem Juwelier Wartski, einem Familienbetrieb im walisischen Seebad Llandudno, gefertigt worden ist.
Durfte das Paar seine Hochzeit selbst planen? Oh ja, mehr als vielen im Palast lieb war. William hat als erster Windsor-Prinz analog zu bürgerlichen Hochzeiten einen Trauzeugen. Prinz Harry übernimmt diese Rolle für William. Kate verspricht William, ihn zu lieben und zu ehren, aber das „gehorchen“ hat sie aus dem Trautext streichen lassen. Prinz William übernimmt die Planung der Flitterwochen. Kate wird erst nach der Trauung erfahren, wo es hingeht.
Das Paar wünscht sich Spenden statt Geschenke
Was auf der Geschenkeliste steht: Kate und William wünschen sich statt Geschenken Spenden für jene wohltätigen Organisationen, die den beiden am Herzen liegen. Eine sechsstellige Summe ist da bereits zusammengekommen. Sie wird aufgeteilt an einen Anti-Mobbing-Verein und an Organisationen, die sich für Kinder, Naturschutz, Sport und Kunst einsetzen.
Wie man Kate ab Samstag ansprechen muss: Dass sie nicht Kate, sondern „Catherine“ genannt werden möchte, hat sie bereits kundgetan. Ihr neuer Titel wird lauten: „Ihre Königliche Hoheit Prinzessin William of Wales“.