Die Angst vor Spinnen gehört zu den meist verbreiteten Phobien bei Menschen. Obwohl uns nur die wenigsten Exemplare der achtbeinigen Krabbler tatsächlich gefährlich werden können, gelten die Tiere seit Jahrhunderten als gruselig und ekelerregend.
Einer dieser Menschen mit Arachnophobie (so der Fachbegriff für die Angst vor Spinnen) ist Kiah Roache-Turner – doch er hat eine ganz eigene Taktik, damit umzugehen: Der Regisseur dreht einfach einen Horrorfilm über eine menschenfressende Alien-Spinne! Voilà – und damit haben wir „Sting“, der am 20. Juni 2024 in den deutschen Kinos startet.
>>> Unsere Filmkritik zu „Sting“ findest du im Video oben <<<
Wer beim Anblick eines Achtbeiners Angst und Ekel verspürt, dem könnte sich bei diesem Streifen womöglich hier und da der Magen umdrehen. Und die Idee, die das Filmende seinen Zuschauern in den Kopf pflanzt, setzt noch mal einen oben drauf.
Spinnen-Horrorfilm „Sting“ im Kino
„Sting“ handelt von der zwölfjährigen Charlotte (Alyla Browne), die in ihrem Wohnblock eine kleine Spinne findet und als Haustier bei sich aufnimmt. Was sie nicht ahnt: Ihre neue beste Freundin „Sting“ (so nennt sie das Tier) ist eine blutrünstige Alien-Spinne, die rasend schnell wächst und einen schier unstillbaren Hunger hat. Über das Lüftungssystem krabbelt das Viech auf seiner Jagd nach Frischfleisch durch das Mehrfamilienhaus, wodurch auch Charlottes Familie plötzlich in Lebensgefahr gerät.
Dass es dabei zu einigen eher ekelerregenden Szenen kommen könnte, erklärt sich von selbst. Egal wie lecker Popcorn oder Nachos im Kino sind – wenn man sieht, wie die kleine Spinne einer Frau (die währenddessen bei vollem Bewusstsein ist!) in den Mund krabbelt, sich von außen sichtbar in den Bauch vorarbeitet und dort wieder nach draußen schneidet, könnte einem durchaus der Appetit vergehen.
Vorsicht: Spoiler-Warnung!
Am Ende stecken Charlotte, ihre Mutter, ihr kleiner Bruder und ihr Stiefvater in einem verriegelten Kellerraum fest, aus dem es kein Entkommen gibt – und genau hier treffen sie dann auf die mittlerweile knapp zwei Meter große Spinne. Charlotte gelingt es im finalen Showdown jedoch, „Sting“ in die Müllpresse zu locken und dort zu zerquetschen.
Filmende setzt noch einen oben drauf
Anschließend liegen sich alle freudig in den Armen – dass die Türen zu dem Raum, in dem sie sich befinden, weiterhin fest verschlossen sind, stört offenbar keinen mehr. Sollte es aber. Denn in der letzten Aufnahme des Films fährt die Kamera hinter eine Säule – und zeigt, dass „Sting“ dort mindestens 50 Eier gelegt hat. Und das erste bricht just vor dem Abspann auf!
Auch interessant: Infos zu Kinoerfolgen
Heißt: Die kleine Familie sitzt in einem abgeschlossenen Kellerraum mit mehreren Dutzend blutrünstigen und heißhungrigen Alien-Spinnen fest, die sich in den folgenden Sekunden sicherlich auf die wehrlosen Menschen stürzen werden!
Wessen Magen also schon mit einer einzelnen fiesen Spinne überfordert war, der sollte sich die Folgen dieser letzten Szene besser gar nicht sonderlich detailliert ausmalen.
Anspielung auf „Sting 2“?
Ob „Sting“ mit dieser finalen Szene einfach einen ironischen Gag ans Ende gebaut hat oder sich womöglich die Chance auf eine Fortsetzung offen lässt, bleibt abzuwarten. Der Film hatte kein hohes Budget und trickste daher schon bei seiner einzelnen Monsterspinne reichlich mit Schnitt, Attrappen und Belichtung, um das Tier nicht allzu oft in seiner Gesamtgröße zeigen und teure Spezialeffekte bezahlen zu müssen.
Wenn man die zahlreichen Nachkommen von „Sting“ allesamt animieren wollen würde, müsste deutlich mehr Geld in der Kasse sein. Und dafür muss man erst einmal abwarten, wie gut „Sting“ im Kino funktioniert.