Der Pay-TV-Riese Sky hat zuletzt mit erneuten Preiserhöhungen auf sich aufmerksam gemacht. Allein beim Namen des Konzerns denken die meisten Menschen zuerst an hohe Kosten für einen überschaubaren Inhalt. Inzwischen ziehen allerdings auch Streaminganbieter wie Netflix und RTL+ ihre Preise an (Mehr dazu hier).
Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt Sky-Programmchefin Elke Walthelm, wieso das schlechte Image des vermeintlich teuren Anbieters nicht gerechtfertigt ist und wie sich die Preise für ein Abo zusammensetzen. Trotz der ständigen Kritik am Preismodell des Pay-TV-Senders schreibe der Konzern weiterhin schwarze Zahlen.
Sky-Programmchefin ermahnt Kritiker: Abo-Preise müssen Kosten decken
Beim Streamingdienst DAZN hat die massive Preiserhöhung im vergangenen Jahr für eine Sammelklage der Kunden gesorgt. Sky-Programmchefin Elke Walthelm kann darüber nur den Kopf schütteln. Ihrer Meinung nach habe sich der Anbieter viel zu lange unterm Wert verkauft. Über ihre eigene Preispolitik erklärt sie:
„Wie bei jedem wirtschaftlich agierenden Unternehmen stehen dahinter ganz einfache, logische Erwägungen, damit sich ein Geschäftsmodell auch trägt und zukunftsfähig ist. Wie hoch muss der Preis sein, um die Kosten zu decken? Und diese sind ja nicht unerheblich – von Lizenzierungen, Produktionen bis hin zu Rechtekosten.“
Dass Sky selbst oftmals als überteuerter Anbieter abgestempelt wird, sei ein großes Missverständnis.
„Das muss man schon etwas differenzierter betrachten. Wir bieten ja eine sehr breite Palette an unterschiedlichen Möglichkeiten für jeden Geschmack an. Zunächst gibt es einen Unterschied zwischen Sky und WOW. Mit dem Streamingdienst WOW sind wir sehr wettbewerbsfähig: regulär 9,99 Euro für das Serien-Monatsabo oder 14,98 Euro pro Monat für Film und Serien – und dazu gibt es spezielle Aktionen, wenn man beispielsweise gleich für sechs Monate abonniert. Da sind tolle Inhalte dabei, aber keine Frage, das Angebot über die Sky Q Box ist deutlich größer, da darüber auch die aggregierten Partner-Apps wie Netflix, Prime Video, DAZN oder Disney+ verfügbar sind“, so Elke Walthelm.
Weiter erklärt sie: „Am Ende ist der Preis nur eine Komponente. Es geht um das insgesamte Preis-Leistungs-Verhältnis, also letztlich um die Frage, wie wichtig ist mir gutes Entertainment und was ist es mir wert? Das ist die große Aufgabe aller Marktteilnehmer, Angebote zu schnüren, bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis in einer guten Korrelation für sie steht.“
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Rätsel gelöst: Aus diesem Grund heißt „WOW“ nicht mehr „Sky Ticket“
Bei vielen Kunden hat zudem die Umbenennung von „Sky Ticket“ in „WOW“ für Verwirrung gesorgt. „Deshalb gab es die Entscheidung, es namentlich voneinander zu trennen und zwei Marken zu etablieren, die für verschiedene Angebote stehen. Das funktioniert wirklich sehr gut. WOW positioniert sich jetzt in der Streaming-Zielgruppe viel klarer und hat eine Sonderrolle auf dem Markt, weil es beides – Sport und Entertainment – beinhaltet. Das macht WOW einzigartig“, erklärt die Programmchefin. Seit Juni 2022 läuft die Streamingplattform unter dem neuen Namen.