Bei der Verleihung der Oscars 2023 am Sonntag (12. März) kam es zu einem handfesten Skandal. Die Academy, die die Goldjungen jährlich vergibt, schenkte dem jedoch wenig Beachtung. In den sozialen Medien hingegen sorgte die Entscheidung der Verantwortlichen für spürbaren Zorn.
Neben der Auszeichnung der Gewinner sorgte wieder einmal die „In Memoriam“-Rubrik für große Emotionen. Während das Gedenken an verstorbene Filmschaffende normalerweise Rührung und Wehmut auslöst, überwog bei den Zuschauern der Oscars 2023 die Wut. Die Academy hatte tatsächlich eine der Nominierten ausgelassen.
Oscars 2023 ohne Charlbi Dean: Schauspielerin starb vor Verleihung
Ihr Gesicht zierte Werbeplakate der großen Designer wie Gucci und Ralph Lauren. Nun sollte Charlbi Dean auch die Filmbranche im Sturm erobern. Die Südafrikanerin spielte 2022 in der Tragikomödie „Triangle of Sadness“ eine der Hauptrollen. Der Film war für drei Oscars nominiert – darunter als Bester Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch.
Am 29. August 2022 verstarb Charlbi Dean jedoch völlig unerwartet in einem New Yorker Krankenhaus. Die Schauspielerin wurde nur 32 Jahre alt. Als Todesursache wurde eine durch die Capnocytophaga-Bakterien verursachte Sepsis, also Blutvergiftung, festgestellt. Den Kinostart von „Triangle of Sadness“ im Oktober erlebte sie nicht mehr und auch die Oscars-Verleihung, der Höhepunkt eines jeden Schauspielers, musste ohne sie stattfinden.
Oscars 2023: Zuschauer laufen Sturm – „Ich hasse die Academy!“
Nun könnte man davon ausgehen, dass der Tod einer Hauptdarstellerin eines dreifach nominierten Films im „In Memoriam“-Teil erwähnt werden würde, doch Charlbi Deans Name tauchte am Sonntagabend kein einziges Mal auf. In den sozialen Netzwerken machte sich schlagartig Fassungslosigkeit breit, wie zahlreiche Twitter-Beiträge zeigen:
- „Moment mal, Charlbi Dean wurde auch nicht erwähnt? Obwohl sie in einem der für den besten Film nominierten Filme die Hauptrolle spielte? Wenn es einen Zeitpunkt gab, die Arbeit zu würdigen, die sie in diesen Film gesteckt hat und in ihre Karriere, dann wäre das der richtige Zeitpunkt gewesen!“
- „Unglaublich, dass die Academy Charlbi Dean nicht in die ‚In Memoriam‘-Liste aufgenommen hat, obwohl sie buchstäblich für den besten Film nominiert ist.“
- „Wo war Charlbi Dean auf der ‚In Memoriam‘-Liste?! Ich hasse die Academy!“
- „Charlbi Dean, die in einem Film mitspielt, der für den besten Film nominiert ist, aber nicht in die Gedenkfeier aufgenommen wird, ist wirklich geschmacklos von der Academy. Wow.“
- „Warum zum Teufel haben die Oscars Charlbi Dean aus der ‚In Memoriam‘-Liste gestrichen?“
- „Charlbi Dean, auch bekannt als die Hauptdarstellerin in einem für den besten Film nominierten Film, wurde nicht in die Gedenkveranstaltung aufgenommen? Absolut lächerlich!“
- „Das ist ein verdammter Fehler, dass die Academy Charlbi Dean nicht in der ‚In Memoriam‘-Rubrik würdigt.“
- „Es ist ja nicht so, dass sie in einem Film mitspielt, der für den besten Film nominiert ist oder so. Kommt schon!“
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Charlbi Dean war längst nicht die einzige Verstorbene, die es nicht auf die Leinwand der Oscars 2023 geschafft hatte. Selbstverständlich mussten die Verantwortlichen eine Grenze ziehen und konnten nicht jeden Filmschaffenden, der in den vergangenen 12 Monaten gestorben war, mit in die Gedenkfeier aufnehmen. Ein Mitglied einer Crew, die für mehrere Preise nominiert war, jedoch nicht einmal zu erwähnen, verletzte das Publikum zutiefst.