Bei Markus Lanz ist die Woche der Länderchefs. Während am Mittwochabend mit Markus Söder der bayrische Ministerpräsident zu Gast im ZDF war, folgte am Donnerstag sein Berliner Pendant Michael Müller.
Und ähnlich wie Markus Söder geriet auch Michael Müller ordentlich unter Beschuss. Dabei hatte es Markus Lanz vor allem die Frage nach den Reiserückkehrern angetan. Besonders spannend war natürlich die Frage: Was passiert mit den Schülern? Quarantäne: Ja oder nein?
Markus Lanz: Michael Müller gerät unter Druck
So enden in Berlin die Sommerferien bereits am achten August. Sprich am neunten August müssen die Schülerinnen und Schüler in Berlin eigentlich wieder in die Klassen. Eigentlich.
„Und wer nicht geimpft ist und am Achten zurückkommt. Am Neunten geht die Schule los. Was passiert mit dem? Wenn er Kinder hat“, fragt Markus Lanz den Berliner Bürgermeister.
Klare Sache, so Müller: „Deswegen werden ja Tests gemacht. Also einerseits für die Kinder und die Lehrerinnen und Lehrer. Wir starten in das Schuljahr mit einer Testpflicht. Die Lehrerinnen und Lehrer schon vor dem Schulbeginn als Reiserückkehrer…“ Da unterbrach Lanz. „Aber Sie sagten, der muss in Quarantäne erst mal. Es geht um die Kinder…“ Da kam Müller ins Schwimmen. „Naja, die Kinder haben ja kein Impfangebot. Insofern kann ich ja nicht den Kindern sagen, sie müssen in Quarantäne“, entgegnet Müller.
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Markus Lanz: Die Gäste am Donnerstag
- Michael Müller (Regierender Bürgermeister von Berlin)
- Yasmine M’Barek (ZEIT Online-Redakteurin)
- Christina Brandt (SZ-Wissenschaftsredakteurin)
- C. Phl-Wostl (Professorin Uni Osnabrück)
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Da fiel dem Moderator buchstäblich die Kinnlade runter. Mit großen Augen fragte er: „Die Kinder müssen nicht in Quarantäne?“ „Nein“, so Müller. „Die Kinder kommen mit dem ersten Schultag in die Schule und sie werden in der Schule drei Mal die Woche getestet. Das ist mehr als es vor den Ferien der Fall war.“
Markus Lanz: HIER blamiert sich Berlins Regierender Bürgermeister
Und auch da ging Lanz wieder dazwischen. Er sei erstaunt, so Lanz. Müssen die Kinder wirklich nicht in Quarantäne? Müller geriet immer weiter ins Schwimmen. Bei den Virusvarianten-Ländern sei er da nicht ganz sicher, gab der regierende Berliner Bürgermeister zu. Bei einer Rückkehr aus Hochinzidenz-Ländern dürften die Kinder jedoch ohne Quarantäne in die Schule.
Da ging dann auch Lanz‘ Gast Christine Berndt dazwischen. Die SZ-Redakteurin sagt klar: „Meiner Ansicht nach, stimmt das nicht.“ Wenn man aus einem Risikogebiet zurückkehre, könne man sich zwar sofort ‚frei-testen‘ lassen, bei einem Hochrisikogebiet jedoch erst nach fünf Tagen.
Das schien Michael Müller nicht ganz verstanden zu haben, versuchte sich aber dennoch aus der Situation zu manövrieren. Die fünf Tage seien ja eine wichtige Schutzmaßnahme, man habe schließlich auch vorher gewarnt…
Ein Moment, den Lanz sichtlich auskostet. „Habe ich Sie da gerade auf dem falschen Fuß erwischt, Herr Müller?“, fragt er den Bürgermeister. „Nein“, so Müller. Er könne halt nur nicht genau sagen, wie das bei den Hochinzidenzländern und den Kindern funktioniere… Schade, wenn nicht einmal die noch durchblicken, die die Regeln mitentworfen haben.
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