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Markus Lanz: Kiesewetter verarbeitet Attacke an Wahlstand- „Zu Boden gegangen“

Am Mittwochabend ging es bei Markus Lanz um die zunehmenden körperlichen Übergriffe gegen Politiker. Jetzt spricht CDU-Mann Kiesewetter.

Markus Lanz
© ZDF Screenshot

Das ist Markus Lanz

Angriffe gegen Politiker in der Öffentlichkeit sind in letzter Zeit in aller Munde. Parteimitglieder sehen sich im aktuellen Wahlkampf zunehmend nicht nur verbalen, sondern auch körperlichen Übergriffen ausgesetzt. So auch CDU-Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter, der bei Markus Lanz am Mittwochabend zu Gast war, und über seine kürzlich erlebte Attacke berichtete.

Markus Lanz: Politiker über Tathergang – „Schlug mich zusammen“

„Mir geht’s da kalt den Rücken runter, wenn ich höre, dass ein CDU-Mann offenbar nicht mehr Wahlkampf machen kann, ohne in Sorge zu sein, angegriffen zu werden“, startet Moderator Markus Lanz in seine ZDF-Show. Damit spricht er ein Thema an, was aktueller nicht sein könnte – es geht um die körperlichen Übergriffe gegen Politiker. Auch CDU-Mitglied Roderich Kiesewetter sah sich vergangenes Wochenende (1. Juni) mit einem solchen Angriff konfrontiert.

Wie ein Polizeisprecher sagte, wurde der 60-Jährige „von einem Mann gestoßen und geschlagen“. Der Verteidigungsexperte verletzte sich dabei leicht, musste aber nicht behandelt werden. Erstmals schilderte er nun den genauen Tathergang.

So habe der Angreifer versucht, den CDU-Stand umzureißen. Kiesewetter begann anschließend, ihn mit seinem Handy zu filmen. „In dem Moment, wo er sah, dass ich ihm hinterhergehe, rannte er auf mich zu und schlug mich zusammen.“

Markus Lanz: Kieswetter teilt klare Botschaft

„Was heißt, er schlug Sie zusammen?“, hakt Markus Lanz weiter nach. „Er schubste mich, es ging alles in drei Sekunden, und ich ging zu Boden“, führt Kiesewetter weiter aus.

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Der CDU-Mann relativiert seinen Vorfall in Aalen. „Verbale Entgleisung gibt es schon länger, bei mir ist das zum ersten Mal eskaliert, aber da leiden andere viel heftiger darunter“, schätzt der Bundestagsabgeordnete seine Situation ein. „Verbale Gewalt“ sei für ihn um einiges schlimmer. Aus der Partei heraus kommt dennoch die Empfehlung, für ein paar Tage den Wahlkampf an den öffentlichen Ständen ruhen zu lassen. Für Kiesewetter keine Option. Nach einem solchen Übergriff ist es für ihn umso wichtiger, dass sich Politiker nicht entmutigen lassen.



Für die Politikwissenschaftlerin Daniela Schwarzer zeigte der Kiesewetter-Vorfall, „welche Stärke heute notwendig ist, um in einem demokratischen System als Politiker tagtäglich aufzustehen und sich Gefahren auszusetzen“. Ihr zufolge sei zugleich ein Rückzug keine Option, vielmehr müsse ganz klar gezeigt werden, „was in unserer politischen Kultur nicht in Ordnung ist“. Für Schwarzer heißt das konkret: Vorfälle bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.

Zu Gast bei Markus Lanz waren außerdem Journalist Paul Ronzheimer, ZDF-Korrespondent Thomas Walde und ZDF-Korrespondentin Natalie Steger.