Bei Comedian Enissa Amani dürften schon bald die Handschellen klicken. Der Komikerin steht eine 40-tägige Haftstrafe bevor. Der Grund für ihre Strafe sorgt für vermehrtes Kopfschütteln.
Weil sich Enissa Amani gegen Rassismus stark machen und nicht von einem AfD-Politiker beschimpfen lassen wollte, muss sie jetzt ins Gefängnis. Kurz vor ihrer Haftstrafe gesteht die 40-Jährige jedoch: „Ich wurde zu Recht verurteilt.“
Enissa Amani bevorzugt Knast: AfD-Politiker Winhart soll kein Geld von ihr bekommen
Angefangen hat alles im Jahr 2018. Der AfD-Landtagsabgeordnete Andreas Winhart tätigte damals bei einer Rede äußerst rassistische Bemerkungen und behauptete, alle Albaner seien Diebe und schwarze Menschen krank. Diese menschenfeindliche Äußerung konnte Enissa Amani nicht einfach so stehen lassen.
Im Netz beschimpfte sie den Politiker anschließend als „Idiot, Bastard und Rassisten“. Winhart verklagte Amani daraufhin. Während er mit seinen Parolen unbestraft davonkam, wurde die Künstlerin zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.800 Euro verdonnert. Für Enissa Amani war sofort klar: Diese Strafe möchte sie nicht bezahlen.
Stattdessen nahm Enissa die 40 Tage Ersatzfreiheitsstrafe in Kauf. Eine Entscheidung, die sie bis heute nicht bereut hat.
Enissa Amani gesteht Schuld ein – dennoch betont sie: „Mein Nicht-Zahlen ist ein Protest“
Im Interview mit RTL erklärt sie: „Ich finde, dass ich zu Recht verurteilt wurde, weil Beleidigungen sind nichts Schönes und das habe ich gemacht, aber meine Haltung bleibt, dass mein Nicht-Zahlen ein Protest ist.“ Die Comedy-Größe betont, dass sie die 1.800 Euro durchaus zahlen könne, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, doch das sei nicht der ausschlaggebende Punkt.
„Als ich gesehen habe, dass jemand mit so einer schlimmen Hassrede komplett straffrei davon gekommen ist, habe ich gesagt: Nein, die Sache braucht Aufmerksamkeit“, begründet Enissa Amani ihre Entscheidung.
Wie belastend die Zeit im Gefängnis für Enissa werden könne, spielt für sie aktuell keine Rolle. Sie sieht sich eher als Aktivistin, die den Fokus darauf lenken möchte, dass man selbst heutzutage trotz rassistisch motivierter Taten noch ungeschoren davonkommt.
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Wegen Morddrohungen von AfD-Mitgliedern – Enissa Amani steht unter Personenschutz
Noch bevor Enissa Amani ihre Zelle überhaupt betreten hat, bekommt sie die Ablehnung einiger Menschen diesbezüglich zu spüren. Bei Events wird die Iranerin inzwischen stets von Security-Personal begleitet, da es bereits einige Morddrohungen aus AfD-Kreisen gegen sie gegeben hat.
Davon lässt sich Enissa jedoch nicht einschüchtern. Für sie gibt es kein Zurück mehr. Sie will die Haftstrafe antreten und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzen.