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Christoph Maria Herbst: „Das schreiben Menschen, die mich nicht kennen“

Christoph Maria Herbst spielt in der Komödie „Merz gegen Merz – Hochzeiten“. Der Schauspieler über die Rolle, Stromberg und den Tatort.

Herbst
© IMAGO/Horst Galuschka

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Er gehört zu den bekanntesten Schauspielern dieses Landes: Mit seiner Rolle als Bernd Stromberg schuf Christoph Maria Herbst eine Ikone der TV-Geschichte. Nicht weniger Erfolg verbuchte der 57-Jährige als Erik Merz in der ZDF-Comedyserie „Merz gegen Merz“. Am Donnerstag (28. September 2023) zeigt das ZDF mit dem Film „Merz gegen Merz – Hochzeiten“ den Abschluss der Erfolgsreihe.

Auch wenn das Christoph Maria Herbst im Interview mit dieser Redaktion noch nicht so ganz glauben will.

„Merz gegen Merz“ war als Serie ein großer Erfolg. Nun ein Film. Was macht ihn zum würdigen Abschluss der Reihe?

Oh, ist es der Abschluss? Da wissen Sie mehr als ich. Sagen wir so: Niemand stirbt am Ende unseres 90-Minüters, alle leben ihre kleinen Leben weiter und Stoff zum lieben und entlieben wäre auch noch da …

Wie unterscheidet sich Ihre Herangehensweise bei einem Film im Vergleich zu einer Serie?

Die Unterscheidung ist lediglich auf der dramaturgischen Seite. Ein 90-Minüter funktioniert anders als eine Folge von 27 Minuten. Letztlich macht es aber keinen Unterschied, da einmal mehr Ralf Husmann für das Buch verantwortlich zeichnet und er sich nicht nur im seriellen Geschäft, sondern auch mit Einzelstücken auskennt. Erleichternd dürfte zudem sein, dass alle Figuren mittlerweile so klar gesetzt sind, dass der Autor uns beim Schreiben regelrecht sprechen hört.

War der Film immer geplant, oder war er nach Abschluss der Serie auch für Sie eine Überraschung?

Ich glaube, wir empfinden es als eine Art Ritterschlag. Etwas in Filmlänge zu erzählen, fordert alle Gewerke natürlich nochmal anders: Alles muss innerhalb dieses geschlossenen Zeitraumes stimmig und erzählt sein. Bei Serie kannst du zur Not schon mal sagen: Macht nichts, das erzählen wir einfach später noch.

Ähnlich wie auch bei Stromberg endet „Merz gegen Merz“ nach Abschluss der Serie mit einem Film. Im Spaß gefragt: Haben Sie da ihre Finger im Spiel? Und im Ernst: Gibt es eine Chance, dass die Geschichte doch noch nicht auserzählt ist?

Absolut. Wussten Sie nicht, dass Ralf Husmann auf Englisch Cliff Hanger heißt?!

Merz gegen merz
Erik (Christoph Maria Herbst) und Anne (Annette Frier) müssen sich nach ihrer Trennung noch öfter sehen, als ihnen lieb ist. Foto: ZDF und Martin Valentin Menke

Während Anne ihr Leben anfangs zumindest scheinbar problemlos weiterlebt, trauert Erik noch der Vergangenheit hinterher. Welchen Rat würden Sie persönlich ihrer Figur geben?

Loszulassen, da jedem Anfang auch ein Zauber innewohnt. Schön, was? In meinem nächsten Leben werde ich Kummerkastentante. Aber im Ernst. Erik schafft es einfach nicht hin, sein eigenes Leben würdig auf die Kette zu kriegen. Wenn jemand so eifersüchtig wird, wenn die Ex sich neu liiert, braucht es keine Beweise mehr, dass hier jemand noch immer mit sehr viel Herzblut investiert ist.

Gibt es Punkte oder Verhaltensweisen an Erik, die Sie auch bei sich feststellen? Falls ja, welche und wie äußern sich diese?

Zum Glück nicht. Ich lese oft: Eine Paraderolle für Christoph Maria Herbst. Das Schreiben dann gerne Menschen, die mich überhaupt nicht kennen, lediglich zu kennen glauben. Mir machen immer die Figuren am meisten Spaß, die am weitesten von mir weg sind: Das kurzweilt mich, weil es unterhaltsam ist, in so einer Haut zu verschwinden. Und kurzweilen wollen wir ja vor allem unser Publikum.


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Sie haben schon in unzähligen Filmen mitgewirkt. Ein „Tatort“ war bislang nicht dabei. Woran liegt das?

Erst das Ei legen, dann kikeriki rufen. Das teile ich Ihnen dann mit, sobald die Anfrage kommt. Andererseits habe ich den Eindruck, ich bin einer der wenigen Schauspieler im Lande, der noch kein Kommissar ist – eigentlich ein gutes Alleinstellungsmerkmal.

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