Dieser Mann hätte das Geld, das er eventuell durch einen Verkauf bei „Bares für Rares“ generieren könnte, wirklich mehr als hart verdient. War Sebastian Schliefer doch mit einer massiven Jesus-Bronze-Figur in die ZDF-Trödelsendung gekommen. Und die hatte es nicht nur gewichtstechnisch (der 30-jährige Prototypenbauer aus Windeek hatte die Figur auf 40 bis 50 Kilogramm geschätzt) in sich.
Doch wie war der junge Mann überhaupt an die Figur gekommen? „Die Figur ist aus dem Kloster in Hennef Geistingen. Das wurde geschlossen und unsere Familie hat einen guten Kontakt zu dem Kloster. Meine Mutter hat sich diese Figur ausgesucht, und noch eine Kirchenbank. Die steht bei der auf dem Balkon. Dann hing die bei uns 15 Jahre im Flur ungefähr. Die Figur hat nicht mehr gepasst”, berichtet der „Bares für Rares“-Kandidat. Und so soll sie nun im ZDF verkauft werden, damit sein Sohn irgendwann einmal von dem Geld seinen Führerschein machen könne.
Bronze-Figur bei „Bares für Rares“
Ein guter Plan, doch würde dieser aufgehen? Zumindest ein Teil könnte drin sein. Wurde die Bronze-Figur doch von der prominenten deutschen Malerin und Bildhauerin Yrsa von Leistner gefertigt. Der Frau, die auch die allererste, offizielle Büste von Konrad Adenauer geschaffen hatte. Dazu kam, dass es sich bei dem Werk wohl um ein Einzelstück handele.
Und so setzte ZDF-Expertin Dr. Bianca Berding einen stolzen Schätzpreis von 1.200 bis 1.400 Euro an. Jetzt mussten nur noch die Händler mitspielen. Und da lag der Hase im Pfeffer. So fragte Waldi direkt nach der Expertise, zumeist kein besonders gutes Zeichen.
++ Und am anderen Arm die Rolex: „Bares für Rares“-Händler gibt Vermögen aus ++
Das zeigte sich auch bei den ersten Geboten. 500, 550, 600 … Zu wenig für den 30-Jährigen: „Also an die Expertise wollte ich schon herankommen.“ Das jedoch dürfte kompliziert werden. Und so nahm sich Waldi den Kandidaten zur Brust: „Das wirst du kaum kriegen. Wir zicken ja jetzt schon rum. Pass auf, jetzt mal unter uns gesagt, sakrale Kunst geht gar nicht.“
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Ein kleinen Ruck gaben sich die Händler aber doch noch. Und vor allem Waldi schien trotz aller gegenteiliger Beteuerungen einen Narren an dem Jesus gefressen zu haben. „Ja komm mach, komm hier hin, ich mach die 900“, gab er nach und so kam es doch noch zu einem Verkauf. Vor allem für Sebastian Schliefer eine große Erleichterung: „Gut, dass ich den nicht mehr schleppen muss.“