Sie sind derzeit eines der begehrtesten Güter auf dem internationalen Modemarkt: die Sneaker der Nike-„Air Jordan“-Collection. Fans der Schuhe nehmen ewige Wartezeiten auf sich, campen gar vor den Verkaufsstellen, um eines der begehrten – zumeist limitierten – Modelle zu bekommen. Wer es dann geschafft hat, ein Paar zu ergattern, darf sich freuen. Meist werden die Sneaker schon kurz nach Release zu Mondpreisen im Netz verhökert. Ein solches Modell sollte am Freitag auch bei „Bares für Rares“ für Furore sorgen. Allerdings anders, als es sich Jutta und Sascha Schoofs aus Kleve vorgestellt hatten.
So war das Ehepaar im festen Glauben zu „Bares für Rares“ gekommen, eine echte Seltenheit in den Händen zu halten. Bei einem Gewinnspiel im Netz sei sie an die Schuhe gekommen, berichtete Jutta stolz, hatte dafür sogar ein Lied aus dem Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gesungen.
Jordan-Sneaker bei „Bares für Rares“
Doch die Pflegeassistentin war wohl Betrügern aufgesessen. So entdeckte ZDF-Experte Sven Deutschmanek schnell, dass mit den Schuhen etwas nicht stimmte. „Wenn jetzt etwas sehr hoch gehandelt wird, was macht man dann?“, fragte Deutschmanek schon recht früh in der Expertise vielsagend. „Dann gibt es böse Menschen, die machen etwas nach“, antwortete Horst Lichter. Und so war es auch in diesem Fall.
Innerhalb weniger Sekunden zeigte Deutschmanek gleich an mehreren Stellen, warum es sich bei den Nike-Sneakern des Klever Ehepaars nicht um echte „Air Jordans“ handelte. So sah schon die sogenannte Toe-Box im vorderen Bereich des Schuhes nicht so aus, wie sie aussehen sollte. Und auch die Stickereien an der Seite und der Verse des angeblichen Nike-Sneakers waren nicht so, wie vom Designer erdacht.
Fake leicht zu erkennen
Problematisch ebenfalls: der Schuhkarton. So war ein Aufkleber, der Schimmelsporen im Karton aufnimmt, nicht echt. Ein bitteres Urteil. „Für mich ist klar, das ist eine Fälschung“, stellte Horst Lichter fest. Und weiter: „Nichtsdestotrotz kann man mit denen eine Sache machen, also hier verkaufen dürfen wir sie nicht, aber man kann sie tragen.“
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Doch was hätten die Schuhe einbringen können, wären sie echt gewesen? „1.800, 2.000 Euro“, so Sven Deutschmanek. Und so musste das Ehepaar zwar mit Schuhen, aber ohne Geld wieder nach Hause gehen.