Da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens. Ja, an Selbstbewusstsein mangelte es Alfred Haas nicht, als er in der Montagsausgabe von „Bares für Rares“ die ZDF-Stars Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz besuchte.
Schließlich war der 72-Jährige bis zu seiner Pensionierung 14 Jahre lang Bürgermeister von Much (im bergischen Land), gleich zweimal wurde er wiedergewählt, und das sogar mit über 75 Prozent der Stimmen, war Alfred stolz. Das brachte ihm zwar den Respekt von Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz ein, auf die Höhe der „Bares für Rares“-Expertise sollte das aber keinen Einfluss haben.
Bürgermeister will altes Bild bei „Bares für Rares“ verkaufen
Das Kunstwerk, das er einst von einem älteren Ehepaar aus der Nachbarschaft bekommen hatte, war nämlich nicht mal ansatzweise so wertvoll, wie erhofft. Doch beginnen wir am Anfang.
So hatte der einstige Bürgermeister ein altes Bild mitgebracht. Es zeigte einen Mann und eine Frau vor einem Schloss. Doch ein ganz normales Bild war es nicht. Es handelte sich um eine Relief-Platte, wie Colmar Schulte-Goltz schnell feststellte. Es bestand aus Keramik und wurde von der weltberühmten Firma „Villeroy & Boch“ hergestellt.
Ein edles Stück also. Doch nicht einmal ansatzweise so edel, wie Alfred Haas (beziehungsweise seine Frau) dachten. Zwar antwortete der Pensionär auf die Frage Horst Lichters nach seiner Preisvorstellung zunächst mit „Keine Ahnung“, ließ sich dann aber doch noch zu einer Summe breitschlagen.
„Meine Frau hat gesagt: ‚Wenn das keine 10.000 Euro bringt, bringst du es wieder mit’“, schob der einstige Bürgermeister schließlich seiner Gattin die Schuld in die Schuhe. 10.000 Euro? Da musste selbst ein alter Hase wie Horst Lichter schlucken.
Preisvorstellung viel zu hoch
Denn Colmar Schulte-Goltz konnte da nicht mal ansatzweise mitgehen. „Ich freue mich über die hohe Wertschätzung, die dieses schöne Stück vor allem in Much genießt, allerdings muss man jetzt immer gucken: Wie passt das in die Zeit? Vielleicht eine kleine Vorrede, um dem auch wertschätzend entgegenzutreten, in der Zeit als das neu war, hatte es einen sehr hohen Wert“, so der Experte.
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Schulte-Goltz weiter: „In den 70er und 80er Jahren war die Wertschätzung auch besonders hoch. Heutzutage ist es allerdings so, dass wir ein gut erhaltenes Einzelstück wie dieses hier mit 400 bis 500 Euro bemessen müssen.“ Autsch. Das war Alfred Haas deutlich zu wenig. Und so blieb ihm nur die Heimfahrt zu seiner Frau. Ebenfalls die Heimfahrt trat am Wochenende „Bares für Rares“-Experte Albert Maier an.