Die kleinen Dinge sind meist die teuersten. Diese Weisheit ist wohl so alt wie wahr. Auch Ralf Galleisky und Chris Bock sollten während ihres Besuches bei „Bares für Rares“ damit noch in Berührung kommen. Denn eigentlich wollte das Ehepaar aus Köln für seine Manschettenknöpfe bloß 50 Euro, um in Holland lecker Apfelkuchen essen zu gehen. Nach der Schätzung von Wendela Horz jedoch war klar: Mit einem Apfelkuchen war es nicht getan.
Denn die Manschettenknöpfe, die einst den Großeltern von Chris Bock gehörten, waren deutlich wertvoller als zunächst geglaubt. „Insgesamt liegen hier zwei Manschettenknöpfe, gearbeitet in 585er Gold, die Punze kann man hier oben auf der Pressur ganz gut lesen“, erklärte „Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz.
Sensation bei „Bares für Rares“
Und damit nicht genug. Schließlich waren in die Manschettenknöpfe zwei Münzen eingelassen. „Interessant hier sind hier natürlich besonders die zwei Münzen. Es sind zwei schöne Damen abgebildet. Einmal das Schweizer Vreneli. Da sich hier links von der Zahl ein ‚L‘ befindet, wissen wir, dass es sich um eine Nachprägung handelt, also nach dem Zweiten Weltkrieg in Bern geprägt, das sagt uns das ‚B‘. Und die tragen die Jahreszahl 1935. Also das ist hier mal das Schweizer Vreneli. Und interessant ist hier auch die Wilhelmina, Königin der Niederlande. Von der gibt es drei verschiedene Ausführungen, jeweils die Frau in verschiedenen Altersstufen dargestellt. Das hier ist jetzt die Ausprägung, die nur von 1911 bis 1917 so geprägt wurde. Und deswegen kann man hier, auch wenn die Zahl verdeckt ist, sehen, hier hinten guckt noch ein bisschen eine 2 heraus. Diese Münze muss geprägt sein 1912“, so die Expertin.
Dazu komme, dass die Münzen einen Goldgehalt von rund 90 Prozent hätten. Eine ordentliche Menge Gold also. So dürfte auch Zuschauerinnen und Zuschauern, die sich nicht so sehr mit Gold auskennen, klar sein, dass die 50 Euro für Apfelkuchen hier ein wenig tief gegriffen waren.
Um über 1.000 Euro verschätzt
Viel zu tief, so Wendela Horz. Sie schätzte den Wert der Manschettenknöpfe eklatant höher ein: „Der Ankaufswert der Münzen mit dem Ankaufswert des Altgoldes liegt schon bei gut 1.050 Euro. Ein bisschen was rechnen wir schon noch dazu. Sehr viel jetzt nicht, aber 1.100 bis 1.200 Euro, das dürfen Sie wirklich erwarten.“
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Zahlen, mit denen die beiden Kölnern niemals gerechnet hatten. „Also die Expertise war jetzt die völlige Überraschung, weil wir überhaupt nicht mit den Münzen gerechnet haben, dass die irgendwie echt sein könnten. Das war jetzt wirklich so: Schockschwerenot“, zeigte sich Ralf Galleisky völlig überrumpelt.
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Doch würden auch die ZDF-Händler so viel zahlen? Durchaus. Und sogar noch mehr. Schnell stiegen die Preise über den Schätzwert. 1.300 Euro zahlte Sarah Schreiber schlussendlich. Das dürfte einen großen Apfelkuchen geben.