Bei so manchen Wunschpreisen können die Experten von „Bares für Rares“ nur den Kopf schütteln. Was einige Verkäufer für ihre aussortierten Gegenstände verlangen, ist ihnen oftmals ein Rätsel. Denn: Nicht immer sind die Vorstellungen gerechtfertigt.
In einer neuen Ausgabe von „Bares für Rares – Lieblingsstücke“ blickt Detlev Kümmel auf einen dieser Fälle zurück. Der Vorfall lässt ihn heute noch fassungslos mit dem Kopf schütteln.
„Bares für Rares“: Unikat lässt Experte staunen – „Sehr gute Investition“
Schließlich handelt es sich bei dem Objekt um ein wahres Unikat. Verkäuferin Monika hat eine maßgeschneiderte Jacke dabei, auf der kein Geringerer als Joseph Beuys unterschrieben hat. „Was ich unterschreibe, ist alles Kunst“, soll er ihr damals gesagt haben. Dabei ist das Autogramm des Künstlers nie von Monika geplant gewesen.
Bei einer Museumseröffnung in den 1980er-Jahren ist die Kosmetikerin dem Ausnahmetalent rein zufällig über den Weg gelaufen. Während sie mit dem Rücken zu Beuys steht, zückt der einen Filzstift und verpasst der goldenen Jacke mal eben eine Signatur.
Joseph Beuys ist auch wohl einer der wenigen Menschen, dem man es verzeiht, wenn er ein Kleidungsstück beschmiert. „Wenn ich mit einem Filzschreiber auf irgendwelchen Jacken ein Autogramm schreiben würde, gäbe es wahrscheinlich eine Ohrfeige, eine Anzeige und ich müsste es nachher kaufen. In diesem Fall ist es sogar eine sehr gute Investition gewesen“, scherzt Detlev Kümmel beim Anblick dieser Folge.
„Bares für Rares“: Was die Verkäuferin verlangt, ist viel zu wenig
Tatsächlich hat Joseph Beuys dem Stück Stoff eine immense Wertsteigerung verpasst. Denn: Es macht durchaus einen Unterschied, ob man eine berühmte Person darum bittet, etwas zu signieren, oder ob diese Person es freiwillig vornimmt. So ist aus der Jacke ein wahres Kunst-Objekt geworden, wie Kümmel erklärt.
Als Monika ihren Wunschpreis für das Einzelstück nennen soll, fällt der Galerist aus allen Wolken. Ihre einzige Bedingung sei es, sich von dem Verkauf eine neue Jacke kaufen zu können. „So ab 50 Euro aufwärts“, meint sie. Ganz schön salopp, wie Detlev Kümmel findet: „50 Euro wären eine absolute Frechheit. Allein die Signatur wäre schon auf einem Blatt Papier teurer. Dieses Objekt ist ein Kunstwerk und muss mehr bringen.“
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Zum Glück lässt sich Monika am Ende von Susanne Steiger dazu breitschlagen, die Jacke für 2.300 Euro zu verkaufen. Alles andere wäre wohl auch eine Beleidigung für Joseph Beuys gewesen.