Die Regeln bei „Bares für Rares“ sind streng: Eine davon lautet beispielsweise, dass die Expertinnen und Experten der ZDF-Trödelshow die Raritäten und Antiquitäten zwar begutachten und schätzen, sie aber nicht direkt erwerben dürfen. Manchmal ist das für Colmar Schulte-Goltz, Detlev Kümmel und Co. gar nicht so einfach. Wie nun anhand der Geschichte einer Schallplatte erzählt.
So begab es sich, dass Aluminiumgießer Michael Wiegand aus Brakel (in NRW) nach Pulheim (ebenfalls in NRW) gereist war, um dort eine, von dem Künstler Keith Haring designte, Schallplatte zu veräußern. Eine Schallplatte, die so auch der erfahrene „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel schon lange nicht mehr sehen durfte.
Keith-Haring-Kunstwerk macht „Bares für Rares“-Experten verrückt
„Endlich darf ich mal wieder ein Objekt von Keith Haring in der Hand halten. Es ist sehr selten, dass man so etwas bekommt“, war der 54-jährige Lüdenscheider sichtlich aufgeregt. Und das zurecht. So brachte der 53-jährige Michael Wiegandt nicht „bloß“ eine Platte zu „Bares für Rares“, die von Keith Haring gestaltet wurde – das allein wäre ja schon bemerkenswert – nein, die Platte fungierte sogar noch als Einladungskarte.
Klingt kompliziert? Wir lösen auf. Die Schallplatte, deren Cover sowohl vorne als auch hinten mit Motiven des berühmten amerikanischen Künstlers verziert war, war gleichzeitig auch die Einladungskarte zur Geburtstagsfeier von Prinzessin Gloria von Thurn und Taxis im Jahr 1989. „Wir haben hier eine Platte, die drei Dinge in einem erfüllt. Was ich sehr, sehr schön finde und auch wirklich etwas ganz Besonderes ist. Du weiß, ich bin selten beeindruckt, aber hier bin ich es mal wieder“, erklärte Kümmel.
Eine Platte, die er auch gerne selbst im Schrank stehen hätte. „Ich würde es haben wollen. Leider darf ich immer nicht. Ich wäre am liebsten weggerannt mit dem Teil“, schwärmt der Experte. Und auch Horst Lichter war sichtlich neidisch auf die Händler. Auch er hätte sie gerne für sich, so der Moderator.
Doch das geht nun mal nicht und so, gelangte die Platte, die Detlev Kümmel auf rund 3.000 bis 3.500 Euro schätzte, in den Händlerraum. Dort ging es jedoch langsam los. „Ich würde mit 180 Euro starten“, so Julian Schmitz-Avila. Eine Summe, bei der sowohl Michael Wiegandt als auch Detlev Kümmel nur müde lächeln konnten. „Ich weiß nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll, aber es ist ein Versuch“, kommentierte Kümmel das Startgebot des Rheinländers.
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Doch auch die weiteren Gebote verliefen schleppend. „Was ist mit euch denn los“, schimpfte Detlev Kümmel aus dem Off. Und so gingen die Gebote erst hoch, als der Brakeler die Expertise nannte. Und so ging die Platte schlussendlich für 2.000 Euro an David Suppes.