Mesa. 

Daniel Shaver kniet in einem Hotelflur und fleht die Polizisten vor ihm an, ihn nicht zu töten – vergeblich. Der Todesschütze wurde nun von einem Gericht freigesprochen, obwohl Bodycams die Unschuld von Daniel Shaver dokumentieren.

Am 18. Januar 2016 rufen Gäste eines Hotels in Mesa im US-Bundesstaat Arizona die Polizei, weil ein angetrunkener Mann in einem der Zimmer mit einem Luftgewehr hantierte, wie die „New York Times“ berichtet. Der 26-Jährige und seine Begleitung werden bei Ankunft der Polizei auf den Gang des La Quinta Inn & Suites beordert.

„Bitte erschießt mich nicht“

Hier setzt auch das Video einer Bodykamera ein, das nach der gerichtlichen Verhandlung veröffentlicht wurde. Beide werden von Polizist Philip Mitchell Brailsford mit einem geladenen Sturmgewehr fixiert, von dessen Kollege der Hinweis: „Wenn ihr einen Fehler macht, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr beide erschossen werdet.“

Es folgen minutenlange Anordnungen in harschem Ton. Eine falsche Bewegung bedeute den Tod. Daniel Shaver fleht: „Bitte erschießt mich nicht.“ Als er schließlich auf die Polizisten zukriechen soll und sich dabei an seine Hose fasst, um sie hochzuziehen, drückt Brailsford ab, fünfmal. Shaver ist auf der Stelle Tod.

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Keine Reue

Obwohl das Video zu keinem Zeitpunkt zeigt, dass von dem 26-jährigen Daniel Shaver eine Gefahr für die Beamten ausgeht, wurde der Polizist und Schütze Brailsford nun vor einem Gericht in Arizona freigesprochen. Sein Anwalt erklärte, sein Mandant hätte so gehandelt, wie er auf einen solchen Einsatz vorbereitet worden wäre.

Bürgerrechtsaktivisten, Stars und Sportler beschrieben die Schüsse gegen Shaver dagegen als „Exekution“. Polizist Brailsford selbst lässt keine Reue erkennen: „Ich würde alles wieder so machen“.

Die Witwe Shavers hofft weiter auf Gerechtigkeit und will die Stadt Mesa nun auf Schadensersatz verklagen. (alka)