Polizei hebt Cannabisplantage im „Horrorhaus“ von Höxter aus
ARCHIV - Die mit einem Zaun versperrte Fassade eines Hauses in Höxter-Bosseborn (Nordrhein-Westfalen) am 19.09.2016. Die Polizei hat im sogenannten Horrorhaus in Höxter-Bosseborn eine Drogenplantage ausgehoben und zwölf Personen festgenommen. Die Beamten waren im Zuge eines Ermittlungsverfahrens auf die Adresse gestoßen. Foto: Friso Gentsch/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
Jahrelang wurden im „Horrorhaus“ von Höxter Frauen misshandelt. Nun wird im Haus erneut ermittelt: Es wurde zum Cannabisanbau genutzt.
Höxter.
Das sogenannte „Horrorhaus“ von Höxter, in dem Frauen jahrelang misshandelt worden sein sollen, ist in jüngster Zeit für eine Drogenplantage genutzt worden. Mehr als tausend Cannabispflanzen stellte die Polizei am Mittwoch in dem Gebäude sicher. „Es gab Ermittlungen im Drogenmilieu und in diesem Zusammenhang ist man drauf gekommen, dass sich eine Plantage im besagten Haus befindet“, sagte ein Sprecher. „Bild.de“ hatte zuerst darüber berichtet.
Die Plantage soll von mindestens fünf Personen aufgebaut worden sein. Kripo-Beamte nahmen mit Unterstützungen von Spezialeinheiten zwölf Menschen in dem Objekt fest. Den Ermittlungen des Kommissariats für Organisierte Kriminalität zufolge ist vermutlich ein 42-jähriger Türke aus den Niederlanden Kopf der Bande. Unter den Festgenommenen sind Frauen, die vermutlich als Erntehelferinnen in der Plantage dienten.
Haus war zwischenzeitlich verkauft worden
Im so genannten „Horrorhaus“ lebten die vor dem Landgericht Paderborn stehenden Angeklagten Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Sie sollen Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben. Der 47-Jährige und die 48-Jährige sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Das Haus war zwischenzeitlich an einen neuen Eigentümer verkauft worden. (dpa)