- Eine ehemalige Lehrerin kaufte sich ein Haus in Bonn-Ippendorf
- Erst nach dem Kauf erfuhr sie, dass das Gebäude früher ein Bordell war
- Nun fühlt sie sich hintergangen
Bonn.
Endlich den Traum vom Eigenheim erfüllen: Eine Bonnerin kaufte sich ein beschauliches, helles Haus im Grünen im Stadtteil Ippendorf. Was ihr im Vorfeld nicht klar war: Noch vor kurzem hieß die Immobilie „Janas Haus“ – und war ein beliebtes Bordell. Von dem Fall berichtet der Bonner „General-Anzeiger“.
„Ich habe mir nichts dabei gedacht, dass im Keller ein X-förmiges Teil an der Wand stand, dass an einem Zimmer ein Privatschild hing, dass es eine Videoanlage gab und in der Küche kein Herd zum Kochen stand“, so die heutige Eigentümerin gegenüber der Zeitung.
„Dass das ein Püffchen war, wusste jeder in Ippendorf“
Das Gebäude wurde jahrelang als privates Freudenhaus genutzt. Die ehemalige Besitzerin verwaltete das Bordell von ihrem Wohnzimmer aus. Zwei Zimmer dienten als Arbeitsplätze für die Prostituierten. In der Küche wurden lediglich Getränke für die Kundschaft gelagert.
Ein Freund machte die neue Eigentümerin schließlich darauf aufmerksam, dass man im Internet unter der Adresse Werbung für ein Bordell finden würde. Die ehemalige Lehrerin befragte sofort ihren Nachbarn dazu. Für ihn war die schlüpfrige Vergangenheit des Hauses keine Überraschung. „Dass das ein Püffchen war, wusste jeder in Ippendorf“, zitiert ihn der „General-Anzeiger“.
Neue Eigentümerin wird für Bordellbetreiberin gehalten
Tatsächlich lassen sich online noch einige Relikte zu „Janas Haus“ finden: „Überdurchschnittlich! Immer wieder gern“, bewertet ein zufriedener Kunde das Gewerbe. „Früher habe ich Janas Haus öfter aufgesucht und bin auch nie richtig enttäuscht worden“, schreibt ein weiterer ehemaliger Freier in einem einschlägigen Forum, „Leider redet die Chefin des Hauses, Jana, etwas viel, aber ich denke, das ist auszuhalten.“
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Das Problem der neuen Eigentümerin: Offenbar wird sie von einigen Nachbarn und der Behörde nun für die redselige Bordell-Betreiberin Jana gehalten. Kürzlich bekam sie laut „General-Anzeiger“ einen Brief von der Stadt mit der Aufforderung, ihr Gewerbe zu verlängern und für die Gesundheiten ihrer Damen zu sorgen. Zusätzlich ernte sie skeptische Blicke auf der Straße. Sie spricht deshalb von einer Rufschädigung.
Unbekannte Männer kreuzen noch immer auf
Weil noch immer unbekannte Männer vor ihrer Tür aufkreuzen, hat sie sich nun einen Mieter ins Haus geholt, um nicht allein zu sein. Dazu hat sie eine Glastür eingebaut, um unangekündigte Besucher sofort erkennen zu können. „Dass mir hier bewusst etwas verschwiegen wurde, finde ich nicht in Ordnung“, sagte sie zum „General-Anzeiger“. Nun befassen sich Anwälte mit der Angelegenheit. (raer)