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Nerd-Bonbons mit Hasch bringen 24 Festivalbesucher in Klinik

Nerd-Bonbons mit Hasch bringen 24 Festivalbesucher in Klinik

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smarties~a714c31a-8e59-4d89-8e16-ab0056bda53b.jpg Foto: Facebook
Sie sahen einer Markensüßigkeit sehr ähnlich: Festivalbesucher in den USA haben nichtsahnend mit THC durchsetzte Candys gefuttert.

Columbus. 

Das Festivalmotto war „Das letzte Wochenende auf Erden“ – und so dürften sich manche Musikfans gefühlt haben. Zwei Dutzend Besucher eines Rap-Festivals im US-Bundesstaat Ohio wurden nach Behördenangaben in einem Krankenhaus versorgt, weil sie nichtsahnend hohe Mengen THC zu sich genommen hatten. Unbekannte hatten beim „Est-Fest“ zuckerperlenartige Süßigkeiten verteilt, die in hoher Konzentration Cannabis enthielten. Hinweise auf die Wirkung hatte es dabei offenbar nicht gegeben. Warnungen vor den Päckchen machten dann schnell die Runde. Eine Überdosierung von THC kann zwar akut nicht zum Tod führen, aber vor allem damit nicht vertraute Menschen glauben lassen, sie müssten sterben.

US-Medien berichten, dass ein bis zwei der bunten Zuckerkügelchen bereits high machten, manche Festivalbesucher sollen eine ganze Packung alleine gegessen haben. Die Wirkung setzt mit einer Verzögerung von rund 60 Minuten ein. Bei der Feuerwehr hätten sich zahlreiche Menschen mit „ungewöhnlichen Symptomen“ gemeldet, berichtet das örtliche „Mannsfield News Journal“. Besucher in sozialen Netzwerken schrieben von mindestens 50 Betroffenen. 24 wurden zur Behandlung in ein medizinisches Zentrum gebracht. Die verteilte Süßigkeit erinnert stark an die „Nerds“ genannten kleinen Drops der zu Nestlé gehörenden Marke Willy Wonka. Daran dachten offenbar auch die Besucher.

Das „Mannsfield News Journal“ zitiert Joe Masi vom Sheriff-Büro , derartige Süßigkeiten seien in der Region noch nie aufgetaucht. „Der THC-Gehalt ist sehr, sehr hoch.“ Die örtliche Rechtsmedizin habe eine so hohe Konzentration noch nie gemessen. Opiate seien in den Proben nicht gefunden worden, berichten andere Medien.

Bleibende Schäden wird keiner der Süßigkeitenfans zurückbehalten, es habe auch kein Besucher durch die Drogen das Bewusstsein verloren. Wer die Drogen-Süßigkeit verteilt hat, ist nach Angaben der Polizei noch völlig unklar. Bei Tausenden Festivalbesuchern sei das wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

In einigen US-Bundesstaaten ist Marihuana zum persönlichen Gebrauch freigegeben. In Ohio hatte sich im November bei einem Referendum aber eine Mehrheit von 65 Prozent gegen eine Legalisierung ausgesprochen.