Mann wachsen große, rote Beulen – wie er sie sich eingefangen hat, ist unglaublich
Ein 68-jähriger Mann aus Missouri bekam Fieber und Beulen
Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte schließlich Tularämie
Die Krankheit wird von Tieren übertragen – im Falle des Mannes über seine verstorbene Katze
Berlin.
Zuerst bekam der 68-jähriger Mann aus dem US-Bundesstaat Missouri Fieber. Nichts Ungewöhnliches – doch nach kurzer Zeit wuchsen ihm zusätzlich dicke, rote Beulen. Er rechnete wohl nicht damit, wer für die zunächst mysteriös erscheinende Erkrankung verantwortlich war.
Wie das „New England Journal of Medicine“ berichtet, wurde er mit Fieber und beulenartigen Schwellungen im Gesichts- und Halsbereich im Krankenhaus vorstellig. Zwei Tage bevor die Symptome des Patienten eingesetzt hätten, sei seine Katze, ein Freigänger, verstorben. Der Tierarzt habe zuvor Leukämie bei dem Tier diagnostiziert und dabei auf eine Laboruntersuchung des Blutes verzichtet.
Übertragung durch Tiere
Das sollte für den Katzenbesitzer zum Verhängnis werden: Nach mehreren Tests im Krankenhaus sei herausgekommen, dass sich der Mann mit der Krankheit Tularämie infiziert hatte. Bei den Beulen habe es sich um seine Lymphknoten gehandelt. Ihm sei nach der Diagnose vier Wochen lang ein Antibiotikum verabreicht worden, das die Symptome schnell gelindert habe.
—————-
Mehr zum Thema:
• Tuberkulose ist laut WHO-Studie tödlicher als Aids
• Krank durch Sex – Diese Infektionen werden oft unterschätzt
—————-
Die Krankheit, so das „New England Journal of Medicine“, wird besonders durch Nagetiere übertragen. Katzen könnten sich durch den Verzehr infizierter Beute mit Tularämie anstecken und die Bakterien an den Menschen weitergeben. Dem Tierarzt sei die Infektion der inzwischen verstorbenen Katze nicht aufgefallen.
Wie hoch ist die Gefahr in Deutschland?
Wie das Robert-Koch-Institut auf seiner Homepage schreibt, infizierten sich in Deutschland in den vergangenen Jahren nur zwischen 20 und 30 Personen jährlich mit Tularämie. Der Krankheitsverlauf hänge neben dem Therapiebeginn auch von der Subspezies, dem Übertragungsweg und der Erregermenge ab. Während einige Subtypen in 30-60% unbehandelt zum Tod führten, sei der europäische Erreger vergleichsweise harmlos.
Eine Kontamination mit dem Erreger könne auch beim Verzehr von nicht ausreichend durchgegartem Hasenfleisch, durch mit Mäusekot kontaminierte Lebensmittel und durch den Stich oder Biss von infizierten Bremsen, Mücken oder Zecken erfolgen. (raer)