Tokio.
Sie sind Übersetzer, Englischlehrer oder Reisende, die geblieben sind. Doch was Samantha, Lamar, Alice, Brittany und David gemeinsam haben, ist ihre schwarze Haut. Und darum geht es in dem Dokumentarfilm „Black in Japan“: um das Leben und die Erfahrungen als Schwarzer in Japan.
Der Film ist ein Hit in dem asiatischen Land, bei Youtube ist er zu einem der beliebtesten Videos geworden. Das Video zeigt zum Beispiel die Übersetzerin Brittany, die sagt: „Ich fühle ich mich als Schwarze gefeiert, mehr geliebt.“ Der Musiker David, der seit zehn Jahren in Japan lebt, erzählt: „Hier in Japan gehöre ich auch zu einer Minderheit, und ich bin etwas Besonderes.“
Das Ergebnis der Dokumentation ist insofern überraschend, weil erst im Frühjahr eine Kontroverse über die amtierende „Miss Japan“ ausbrach. Ariana Miyamoto ist zwar in Japan geboren und aufgewachsen, hat aber eine japanische Mutter und einen afroamerikanischen Vater. Vielen Kritikern war die neue Miss nicht japanisch genug. Eine Debatte über Intoleranz, ethnische Homogenität und über die unzureichende Offenheit Japans entbrannte daraufhin. Die Beliebtheit des Films über Schwarze setzt da einen wohltuenden Kontrapunkt.