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Iranerin wird von ihrem Mann missbraucht – und wegen Mordes an ihm hingerichtet

Iranerin wird von ihrem Mann missbraucht – und wegen Mordes an ihm hingerichtet

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Zeinab Sekaanvand zog ihr Geständnis während des Prozesses um den Mord ihres Ehemannes später wieder zurück. Foto: Screenshot Twitter
  • Eine 24-jährige Iranerin wurde hingerichtet, weil sie des Mordes an ihrem Ehemann beschuldigt wurde
  • Dieser hatte sie jahrelang missbraucht und vergewaltigt
  • Menschenrechter halten die Hinrichtung für unrechtmäßig

Urumieh. 

Mit 15 Jahren heiratete Zeinab Sekaanvand einen Mann, der ihr ein besseres Leben ermöglichen sollte. Dieser misshandelte sie allerdings schwer. Zwei Jahre später, als die Iranerin 17 Jahre alt war, wurde ihr Ehemann ermordet.

In einer Vernehmung mit der Polizei machte Zeinab Sekaanwand unter Druck ein Geständnis, das sie später widerrief. Trotzdem wurde die mittlerweile 24-Jährige nun hingerichtet, wie Amnesty International am Dienstag in einer Erklärung öffentlich machte.

https://twitter.com/amnesty/status/1047147822649356288?ref_src=twsrc%5Etfw

Hinrichtung sei nicht rechtmäßig

Die Menschenrechtsorganisation nannte die Hinrichtung „grob unfair“, weil Zeinab Sekaanvand zum Tatzeitpunkt minderjährig war. Nach den Jugendstrafbestimmung des iranischen Strafrechts müsste die Todesstrafe in einem solchen Fall ausgesetzt werden.

Laut Amnesty International beschuldigte die Iranerin ihren Ehemann, sie körperlich und psychisch schwer misshandelt zu haben. Außerdem sei sie von ihrem Schwager vergewaltigt worden. Nach dem Mord an ihrem Ehemann im Jahr 2012 wurde die damals 17-Jährige verhaftet.

Schwager soll den Mord begangen haben

Im Prozess hätten die Polizisten laut Amnesty-Angaben ein Geständnis aus der jungen Frau herausgepresst, das sie widerrief, als sie in den Vernehmungen zum ersten Mal rechtlichen Beistand hatte. Stattdessen beschuldigte sie ihren Schwager, ihren Ehemann erstochen zu haben.

Wie Amnesty International berichtet, habe außerdem ein Versprechen des Schwagers, sie bei einem Geständnis zu begnadigen, zu der Aussage von Zeinab Sekaavand geführt. Nach islamischem Gesetz ist es möglich, dass ein Verwandter eines Mordopfers den Täter begnadigt und stattdessen einen finanziellen Ausgleich fordert.

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Den Beschuldigungen der kurdischstämmigen Frau sei das Gericht allerdings nicht nachgegangen und habe sie stattdessen zum Tode verurteilt.

Forderungen nach Aussetzung von Hinrichtungen

Laut der Zeitung „Die Welt“ zeigte sich die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler (SPD) „schockiert“ über die Hinrichtung. Sie erklärte, es bestünden erhebliche Zweifel, dass das Verfahren nach rechtsstaatlichen Prinzipien geführt wurde.

Bärbe Kofler habe die iranische Regierung aufgerufen, die Vollstreckung weiterer Todesurteile umgehend auszusetzen. Diese Forderung stellt auch Amnesty International in ihrem Bericht. Laut Amnesty-Angaben seien in diesem Jahr bereits vier Hinrichtungen im Iran vollstreckt worden – und diese sei vermutlich nicht die Letzte gewesen. (alka)