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„Heimatfilm“ mit Bauchgefühl

„Heimatfilm“ mit Bauchgefühl

Der dümmliche Titel „Die mit dem Bauch tanzen“ (ARD, 22.45 Uhr) führt genauso in die Irre wie der Untertitel „Ein Heimatfilm“. Weder geht es hier um Frauen, die im Bauchtanz Lebenssinn suchen und finden, noch geht es um das beschaulich langweilig sichere Kleinstadt- und Dorfleben in der Eifel.

Es geht um Frauen, die nach dem Großziehen ihrer Kinder nicht langsam in eine Matronenrolle hineinrutschen wollen – und um eine Endzwanzigerin in der Frühlebenskrise, wie sie es selbst beschreibt.

Die Endzwanzigerin ist die Autorin selbst, die ihre Mutter und die beiden Vortänzerinnen der Bauchtanzgruppe aus Mützenich und Umgebung in lange Gespräche verwickelt hat.

Beim ZDF heißt das aus dem Leben gegriffene Format „37 Grad“. Im besten Fall hätte man nachher über eine entsprechende „37 Grad“-Folge gedacht: Hätte länger sein dürfen.

Kurz gesagt ist es bei dem ARD-Werk umgekehrt: 72 Minuten für die Bauchtanztruppe sind mindestens ein Drittel zu lang. Je näher man dem Ende entgegen dämmert, umso mehr denkt man: Das hatten wir doch alles schon!