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Experten staunen über Adoption: Löwin säugt Leoparden-Baby

Experten staunen über Adoption: Löwin säugt Leoparden-Baby

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HANDOUT - Eine Löwin säugt am 11.07.2017 im Ngorongoro-Krater (Tansania) ein Leopardenjunges. Im tierreichen Ngorongoro-Krater in Tansania haben Tierschützer erstmals überhaupt beobachtet, wie eine Löwin ein Leoparden-Baby säugt. (zu dpa „Seltenheit in der Natur: Löwin säugt Leoparden-Junges“ vom 14.07.2017) ACHTUNG: Verwendung nur zu redaktionellen Zwecken in Verbindung mit der Berichterstattung bei vollständiger Quellenangabe Foto: Joop Van Der Linde/Ndutu Lodge/Panthera/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • In Afrika haben Forscher ein „einmaliges“ Naturschauspiel beobachtet
  • Eine Löwin hat ein verwaistes Leoparden-Baby gesäugt
  • Das Junge ist aber weiterhin gefährdet

Washington. 

Im tierreichen Ngorongoro-Krater in Tansania haben Tierschützer erstmals beobachtet, wie eine Löwin ein Leoparden-Baby säugt. Diese artübergreifende Fürsorge für zurückgelassene Tierbabys ist unter Raubkatzen bisher nicht überliefert, wie die auf Großkatzen spezialisierte Tierschutz-Organisation Panthera am Freitag in New York berichtete. Schon Adoptionen innerhalb einer Art seien bei Großkatzen höchst selten.

„Dies ist ein wahrlich einmaliger Fall“, sagte der Chef der Organisation, Luke Hunter. „Mir ist kein weiteres solches Beispiel unter Großkatzen in der Wildnis bekannt.“ Die fünf Jahre alte Löwin, die in der Gegend Nosikitok genannt wird, ist Teil eines Artenschutzprogramms und wird derzeit über einen GPS-Sender überwacht. Die Löwen-Population in der bei Safari-Touristen beliebten Ngorongoro-Region ist instabil – unter anderem wegen Seuchen. Zudem machen Einheimische Jagd auf die Tiere, weil die eine Gefahr für ihr Vieh darstellen.

Leoparden-Baby bleibt gefährdet

Experte Hunter führt die Fürsorge der Löwin für das Leoparden-Junge darauf zurück, dass sie selbst gerade einen Wurf zur Welt gebracht habe und die Hormone sie zur Aufzucht des Babys angespornt hätten. Was aus den Löwen-Jungen geworden ist, wissen die Tierschützer derzeit nicht. Sie gehen jedoch von einer Sondersituation aus, die zur Fürsorge für den kleinen Leoparden beigetragen haben könnte. Normalerweise würde ein zurückgelassenes Junges in der Wildnis als potenzieller Konkurrent um Nahrung getötet.

Für die Überlebenschancen des jungen Leoparden sieht Hunter jedoch eher schwarz. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das Rudel der Löwin den Leoparden akzeptiert“, sagte er. „Wenn der Rest des Rudels das Junge identifiziert, wird es vermutlich getötet.“

Sollte es überleben, ist unklar, welche Verhaltensweisen das Tier an den Tag legen würde. Leoparden werden mit 12 bis 18 Monaten unabhängig und leben dann als Einzelgänger. Löwen leben in Rudeln mit einem ausgefeilten Sozialsystem. (dpa)